Im Rahmen einer Routineuntersuchung sind heute (23. Februar 2012) bei zwei Kindern auf der Frühgeborenen-Intensivstation im Klinikum Bremen-Mitte resistente Keime entdeckt worden. Derzeit wird noch untersucht, ob es sich dabei um Keime eines identischen Stammes handelt. Unabhängig davon sind vorsorglich umfangreiche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden.
Beide betroffenen Kinder sind gesunde Frühgeborene, die keinerlei Infektionszeichen aufweisen. Beide, ein Junge und ein Mädchen, sind vor gut einer Woche im Klinikum Bremen-Mitte zur Welt gekommen. Bei einer routinemäßigen Untersuchung wurden bei beiden Kindern ESBL-Klebsiellen, also Keime, die bestimmte Resistenzen gegen Antibiotika aufweisen, nachgewiesen. Die Laborbefunde liegen seit heute Vormittag vor. Ob die Keime auch identisch sind, also tatsächlich den gleichen Stamm haben, wird erst eine weitere Analyse eines speziellen Labors in Bochum zeigen. Die entsprechenden Proben sind bereits nach Bochum geschickt worden, die Ergebnisse werden erst in ca. 3 Wochen vorliegen. Derzeit ist auch nicht erkennbar, ob es sich um den gleichen Keimstamm wie im vergangenen Jahr handelt.
Bei einem dritten Frühgeborenen steht das Laborergebnis des Routinescreenings noch aus. Alle anderen auf der Station befindlichen Kinder sind in den vergangenen zwei Tagen negativ getestet worden. Das Klinikum hat heute umfangreiche Maßnahmen eingeleitet. Das Gesundheitsamt ist eingeschaltet und war heute auf der Station. Auch das Deutsche Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg ist heute von der Geschäftsführung der Gesundheit Nord hinzugezogen worden und war vor Ort. Die Geschäftsführung der Gesundheit Nord hat die Gesundheitssenatorin zudem gebeten, erneut das Robert-Koch-Institut einzuschalten.
Auf der Station sind bereits Untersuchungen der Umgebung durchgeführt worden. Alle Eltern, deren Kinder auf der Frühgeborenen-Intensivstation betreut werden, sind informiert worden. Die betroffenen Kinder sind „kohortiert", also von den übrigen Kindern getrennt in ein isoliertes Zimmer verlegt worden. Auch das Personal, das diese Kinder betreut, wird streng von den anderen Patienten getrennt. Das geräumte Zimmer wird nun komplett desinfiziert und kann heute Abend wieder in Betrieb genommen werden. Woher die Keime stammen, ist bisher völlig unklar. „Wir werden weiterhin die höchsten Sicherheitsmaßnahmen einhalten, um alle theoretisch denkbaren Möglichkeiten einer Ausbreitung auszuschließen", so Gesundheit-Nord-Geschäftsführer Dr. Diethelm Hansen.