CT
Die Computertomographie wird seit 1974 eingesetzt, um mittels Röntgenstrahlen Bilder vom Inneren des Körpers zu erhalten. Im inneren des ringförmigen Computertomographen (Scanner) bewegt sich eine Röntgenröhre, welche die Röntgenstrahlen generiert, kreisförmig um den liegenden Patienten. Dabei durchdringt ein fächerförmiger Röntgenstrahl jeweils eine schmale Schicht der zu untersuchenden Körperregion, erfasst dabei mehrere verschiedene Gewebe hintereinander und wird durch diese abgeschwächt (Haut, Knochen, Weichteile). Die Abschwächung der Röntgenstrahlen wird von einem Empfänger (Detektor) gegenüber der Röntgenröhre gemessen. Aus den Einzelwerten dieser Abschwächung aus den verschiedenen Aufnahmewinkeln kann der Computer dann überlagerungsfreie Schnittbilder der untersuchten Körperregion errechnen. Je mehr Zeilen (Schichten) der Detektor hat, desto dünnere Schichten des Körpers können aufgenommen werden, durch die sehr kleine Strukturen dargestellt oder aufwendige 3D-Rekonstruktionen einzelner Regionen, verschiedener Organe oder der Gefäße berechnet werden können.
Ablauf
Der Patient wird auf einem beweglichen Röntgentisch gelagert, der den Patienten durch den Scanner fährt. Im Inneren des Scanners rotieren die Röhre und der Detektor nicht sichtbar um den Patienten. Die CT-Untersuchung selbst ist völlig schmerzfrei.
Bei vielen CT- Untersuchungen wird ein röntgendichtes Kontrastmittel in die Blutbahn gespritzt, um verschiedene Organe und Gefäße voneinander abzugrenzen, oder um mögliche Befunde (Tumore, Verletzungen, Entzündungen) besser darzustellen. Dabei handelt es sich um iodhaltige Kontrastmittel, die z. B. auch bei Darstellungen der Herzkranzgefäße („Herzkatheter") oder der Harnwege („Urogramm") genutzt werden. Für die Kontrastmittelgabe wird in der Ellenbeuge oder am Handrücken eine kleine Kanüle („Braunüle") in eine Vene gelegt, durch die dann das Kontrastmittel während der Untersuchung gespritzt wird („intravenöse Kontrastierung"). Dabei entsteht häufig ein Wärmegefühl im Körper, welches völlig ungefährlich ist. Die heute genutzten Kontrastmittel sind sehr gut verträglich, Allergien treten nur in sehr seltenen Fällen auf.
Bei Untersuchungen des Bauchraumes müssen die meisten Patienten iodhaltiges Kontrastmittel trinken („orale Kontrastierung"), um den Darm von Innen zu kontrastieren. Diese Vorbereitung des Darmes dauert ca. 2 h, so dass bei solchen Untersuchungen genügend Zeit eingeplant werden sollte. Selten kann es dadurch kurzzeitig zu Durchfall kommen.
Risiken
Die Computertomographie ist ein Röntgenverfahren. Die Strahlenbelastung ist abhängig von der zu untersuchenden Körperregion. Sie ist meist höher als bei einer normalen Röntgenaufnahme, liefert aber deutlich mehr Informationen. Trotzdem wird von uns bei jeder Röntgenuntersuchung (CT, Röntgen, Durchleuchtung) die Fragestellung und medizinische Notwendigkeit (Indikation) für diese Untersuchung geprüft, auch hinsichtlich einer alternativen Untersuchungsmethode (Sonographie, Kernspintomographie).
Vor jeder Untersuchung müssen die Patienten einen Fragebogen ausfüllen, in dem verschiedene Vorerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente oder Allergien abgefragt werden. Nach einem kurzen Aufklärungsgespräch mit dem zuständigen Arzt wird das Einverständnis des Patienten zur Durchführung der Untersuchung per Unterschrift dokumentiert. In diesem Gespräch können evt. bestehende Allergien oder andere Kontraindikationen für die Untersuchung oder die Kontrastmittelgabe besprochen werden. Wichtige Informationen für den Untersucher sind Allergien gegen Jod oder jodhaltige Kontrastmittel, Erkrankungen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion. Im Falle einer Schwangerschaft wird, wenn möglich, gezielt nach röntgenstrahlenfreien Alternativen gesucht.
MRT
Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, wird seit den 1970er Jahren entwickelt und findet seit Mitte der 1980er Jahre breite Anwendung in der medizinischen Diagnostik. Sie ist ein modernes Untersuchungsverfahren, mit dem Schnittbildaufnahmen des Körpers erstellt werden. Im Unterschied zur Computertomographie (CT) wird keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Die Bilder werden mithilfe eines starken Magnetfeldes erzeugt. Übliche Feldstärken sind heute 1,5 – 3 Tesla, das ist das Dreißig- bis Sechzigtausendfache des Erdmagnetfeldes. Die Wasserstoffkerne des Körpers werden in diesem Magnetfeld ausgerichtet und durch Radiowellen angeregt. Dies erzeugt ein Signal, aus dem die Bilder erstellt werden. Durch Veränderungen des Messprotokolls können verschiedene Kontraste („Gewichtungen") erzeugt werden.
Die Vorteile des MRT liegen u. a. in einem hohen Weichteilkontrast und der fehlenden Strahlenbelastung. Im Vergleich zum CT dauert die Untersuchung aber meist länger, so dass im Notfall oder bei unruhigen Patienten oft dennoch ein CT sinnvoller ist.
Es existieren spezielle Untersuchungen, die die Durchblutung des Gehirnes und anderer Organe (Diffusion und Perfusion) darstellen. Mittels funktioneller MRT können das Sprachzentrum und andere wichtige Areale des Gehirns z.B. vor einer Operation genau lokalisiert werden. In der MR-Angiographie werden Gefäße dargestellt. Dadurch können manchmal invasive Katheter-Untersuchungen vermieden werden. Anders als im CT können auch die Gelenke inklusive der Sehnen und des Knorpels dargestellt werden. In zeitlich hochaufgelösten Untersuchungen kann das schlagende Herz dargestellt werden. In einzelnen Fällen kann ein MRT der weiblichen Brust zur Brustkrebsdiagnostik sinnvoll sein.
Ablauf
Zur Untersuchung muss der Patient alle metallischen Gegenstände in der Kabine ablegen (z.B. die Armbanduhr) und wird dann auf dem Untersuchungstisch in den Scanner, einen kurzen Tunnel gefahren. Die zu untersuchende Körperregion wird mit darauf abgestimmten sogenannten Empfangsspulen umgeben. Weil die Untersuchung aufgrund der Radiowellen sehr laut ist, wird ein Gehörschutz angelegt. Die Untersuchungsdauer beträgt meist 10-30 min, kann bei speziellen Untersuchungen aber auch darüber liegen. Bei manchen Untersuchungen ist die Gabe eines Kontrastmittels über eine Kanüle im Arm notwendig. Dieses ist anders als Röntgenkontrastmittel nicht iodhaltig und in der Regel gut verträglich, nur sehr selten bestehen Allergien. Für Untersuchungen des Bauchraumes ist manchmal zusätzlich die Gabe eines oralen Kontrastmittels notwendig.
Risiken und Gegenanzeigen
Wegen des starken Magenetfeldes dürfen Patienten, die ein medizinisches Gerät im Körper tragen (z.B. Herzschrittmacher, Defibrillator, Hirnschrittmacher, Insulinpumpe, Cochleaimplantat), in der Regel nicht im MRT untersucht werden. Die modernen künstlichen Herzklappen sowie Gefäßclips und Stents sind heute meist aus nicht-magnetisierbarem Material und können daher untersucht werden. Bei Patienten mit Metallsplittern im Körper ist ebenso Vorsicht angeraten wie bei Tätowierungen mit metallhaltigen Farbpigmenten.
Nach Einbringung metallischer Implantate (künstliche Gelenke, Platten bei Knochenbrüchen) muss das feste Einwachsen des Implantates abgewartet werden (meist nach mehreren Wochen).
Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten möglichst nicht in der Magnetresonanztomographie untersucht werden, auch wenn bisher keine Schädigungen des Fötus beobachtet wurden.
Es existieren nur wenige Gegenanzeigen gegen MR-Kontrastmittel. Dazu gehört eine höhergradige Nierenschädigung. In der Schwangerschaft sollte das Kontrastmittel ebenfalls vermieden werden, in der Stillzeit sollte die Muttermilch für mind. 2 Tage verworfen werden.
Patienten mit „Platzangst" können in Geräten mit einem kurzen und weiten Tunnel untersucht werden und Beruhigungsmittel erhalten. Bei sehr unruhigen Patienten und Kindern ist manchmal eine Untersuchung in Narkose notwendig.