Zystische Veränderungen der Bauchspeicheldrüse werden am Klinikum Bremen-Mitte im Pankreas(krebs)zentrum betreut, welches von der Medizinischen Klinik II mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin (Prof. Dr. med. J. Ockenga) und der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie (Prof. Dr. med. H. Bektas) gebildet wird.
Diagnostik / Therapie im Klinikum Bremen-Mitte
Eine erste Vorstellung zur weiteren Diagnostik und ggf Festlegung einer notwendigen Therapie kann über die gastroenterologische Sprechstunde / Tagesklinik erfolgen:
- Ambulante Sprechstunde
0421 497 78400
0421 497 1972599
Sollte bereits eine Empfehlung zur operativen Therapie feststehen, ist eine direkte Terminvereinbarung in der ambulanten Chirurgischen Sprechstunde unter:
- Chirurgischen Sprechstunde
0421 497 77150
0421 497 1977199
Zysten des Pankreas (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume)
Hintergrund
Zystische Veränderungen im Bereich der Bauchspeicheldrüse werden zunehmend aufgrund der immer besser werdenden Möglichkeit der Bildgebung im Bauchraum als Zufallsbefunde entdeckt. In 70-90% der Fälle handelt es sich um so genannte Pseudozysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) die sich nach einer akuten oder chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung entwickelt haben. Bei zirka 10-15% zystischer Pankreasveränderungen handelt es sich um zystische Pankreasgeschwülste. Hier unterscheidet man zwischen gutartiger, bösartiger und Tumoren unsicheren Verhaltens. Bei Zysten unsicheren Verhalten handelt es sich um ein grenzwertige Verhalten des Tumors zwischen gut- und bösartig. Das heißt, es werden bei der feingeweblichen Untersuchung Zellveränderungen im Sinne von bösartigen Tumorvorläuferstadien gesehen.
Es werden folgende Tumortypen unterschieden und mit den folgenden medizinischen Sachbegriffen eingeteilt: Seröses Zystadenom, mucinöses Zystadenom, intraduktale papilläre muzinöse Neoplasie (IPMN). Je nach Befund haben diese Veränderungen ein relevantes Potential, sich bösartig zu verändern. Daher bedarf es einer genauen individuellen Charakterisierung um dann in einem interdisziplinärem Tumorboard entscheiden zu können ob z.B. eine operative Entfernung angezeigt ist.
Symptome
Häufig treten eher uncharakteristischen Oberbauchbeschwerden mit gürtelförmiger Ausstrahlung auf. Ferner kann es zu Appetitlosigkeit, ungewolltem Gewichtsverlust, Übelkeit und einem Leistungsknick kommen. Sollte der Tumor den Gallengang, der auf seinem Weg von der Leber zum Zwölffingerdarm die Bauchspeicheldrüse durchquert, verengen, kann es zu einer Gelbfärbung der Haut-, Schleimhäute und Bindehaut der Augen kommen. Kleine zystische Tumoren sind jedoch meist symptomlos Insgesamt sind die Zeichen meist unspezifisch und nicht richtungsweisend, was gerade bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse eine frühzeitige Diagnosestellung erschwert.
Diagnose
Nach genauer Erhebung der Krankengeschichte, erlittenen Symptome des Patienten (Anamnese) und der klinischen Untersuchung sind nun verschiedene apparative Untersuchung zur genauen Lokalisation und Ausdehnung des Tumors notwendig.
Es stehen zur genauen Charakterisierung unterschiedliche Untersuchungsverfahren zur Verfügung, die je nach genauer Fragestellung unterschiedlichen Stellenwert besitzen. Häufig wird eine Dünnschicht Computertomographie des Bauches oder eine magnetresonanztomografie (MRT, MRCP) erstellt. Die Endosonografie ermöglicht eine genaue Beschreibung der Veränderung und falls notwendig ist eine endosonografisch gesteuerte Entnahme einer Gewebeprobe oder Probe der Zystenflüssigkeit für weitere Untersuchungen möglich.
Therapie
Nach Vorliegen der notwendigen Untersuchungen wird in einem interdisziplinärem Tumorboard unter Beteiligung von Chirurgen, Gastroenterologen, Pathologen, Onkologen, Strahlentherapeuten und Radiologen eine auf dem jeweiligen Fall zugeschnittene Therapieempfehlung gegeben. Es kann ausreichend sein die zystische Veränderung in größeren Abständen zu überwachen, die Zyste mittels einer endoskopischen Drainageanlage minimal invasiv in den Magen zu entlasten oder aber sie durch eine Operation zu entfernen um so die Entwicklung eines Krebs zu verhindern oder im Frühstadium zu entfernen.