Die Spezialambulanz für Gerinnungsstörungen der Kinderklinik im Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess und der Medizinischen Klinik I am KIinikum Bremen-Mitte ist für ein weites Einzugsgebiet Zentrum für Diagnostik und Therapie von Gerinnungsstörungen (Blutungsneigung, Thromboseneigung) bei Kindern und Jugendlichen. Wenn eine Blutungsneigung im Kindesalter festgestellt wird, ist auch die Weiterbetreuung im Erwachsenenalter möglich.
Erwachsene mit Gerinnungsstörungen, die zuvor nicht bei uns in Behandlung waren, können wir leider nicht betreuen. Für diese Patienten besteht in Bremen die Möglichkeit, sich in einer von uns unabhängigen spezialisierten Praxis behandeln zu lassen.
Die Behandlung erfolgt überwiegend ambulant (§ 116b), teilweise auch teilstationär und vollstationär. Darüber hinaus stehen wir für Kolleginnen und Kollegen anderer Kliniken beratend für hämostaseologische Fragestellungen zur Verfügung. Über ein „Gerinnungshandy“ sind wir im Notfall jederzeit erreichbar.
Neben der klinischen Versorgung hat die Gerinnungsambulanz stets auch an klinischen Studien und Registern teilgenommen.
Hämophilie und Blutungsneigung
Als von der Deutschen Hämophilie-Gesellschaft und vom European Haemophilia Network als CCC (Comprehensive Care Center) zertifiziertes Zentrum betreuen wir ca. 140 Patienten mit Mangel an Gerinnungsfaktoren, z. B. Hämophilie A (Faktor VIII-Mangel), Hämophilie B (Faktor IX-Mangel), von-Willebrand-Syndrom, seltenem Mangel an anderen Gerinnungsfaktoren oder Funktionsstörungen der Blutplättchen.
Entsprechende Medikamente (Blutgerinnungsfaktoren) können über unsere Ambulanz bestellt werden. Wir führen ein Notfall-Depot mit vielen gängigen Faktorenkonzentraten, die teilweise auch auswärtigen Kliniken zur Verfügung gestellt werden können.
Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Kliniken des Klinikums Bremen Mitte, insbesondere auch der chirurgischen Disziplinen (Chirurgie, Kinderchirurgie, HNO, Gynäkologie, Augenklinik, Urologie u.a.) können wir blutungsgefährdete Patienten auch direkt auf den Stationen mit betreuen und entsprechende Therapieempfehlungen geben.
Bei Patienten mit pathologischem Gerinnungsstatus oder klinischer Blutungsneigung führen wir eine Gerinnungsabklärung durch . Nach Abschluss der Diagnostik erhalten diese Patienten eine entsprechende Empfehlung für eine gerinnungswirksame Medikation bei geplanten Operationen oder für den Umgang mit der Blutungssymptomatik im Alltag.
Kinder und Jugendliche
Anmeldebogen für PatientInnen mit
(V.a.) Blutungsneigung
Thrombosen und Thrombophilie
Thrombophilie bedeutet eine vermehrte Neigung zu Thrombosen oder Schlaganfällen, also ein Zustand gesteigerter Blutgerinnselbildung. Thrombosen und Schlaganfälle sind bei Kindern insgesamt deutlich seltener als bei Erwachsenen.
Wir betreuen Kinder und Jugendliche mit Thrombosen und Infarkten, überwachen die Therapie und führen Kontrolluntersuchungen durch. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit, eventuell vorhandene Risikofaktoren laborchemisch zu untersuchen.
Wir beraten Patienten mit einer familiären Thromboseneigung und empfehlen individuell, ob eine entsprechende Diagnostik erfolgen soll (Thrombophilieabklärung). So können bei thrombose-gefährdeten Patienten Risikosituationen ggf. vermieden oder eine Prophylaxe durchgeführt werden.