Geburtshilfe und Neonatologie im Klinikum Bremen-Mitte geschlossen

Frühgeborene werden auf andere Station verlegt

Nach den zwei neuen Todesfällen auf der Frühgeborenen-Intensivstation im Klinikum Bremen-Mitte ist die betroffene Station nun bis auf Weiteres geschlossen. Die Patienten werden derzeit auf eine andere Station im Gebäude der Prof.-Hess-Kinderklinik verlegt. Auch die geburtshilfliche Station des Klinikums Bremen-Mitte ist nach den neuen Vorfällen geschlossen worden. Das bedeutet, das Entbindungen im Klinikum Bremen-Mitte bis auf Weiteres nicht möglich sind. Die im selben Gebäude befindliche Klinik für Dermatologie sowie die Klinik für Gynäkologie und das Brustzentrum sind von dieser Schließung nicht betroffen.

Die beiden verstorbenen Kinder waren Ende letzter Woche im Klinikum Bremen-Mitte mit einem Notkaiserschnitt zur Welt gekommen. Beide waren Frühgeborene, eins der Kinder war allerdings schon fast am errechneten Geburtstermin und 3000 Gramm schwer. Bei diesem Kind gab es bei der Geburt schwere Komplikationen, so das es reanimiert werden musste. Das andere Kind wog nur rund 500 Gramm. Das größere Kind starb um die Mitternacht vom 27. auf den 28. Februar, das kleinere Kind am 28. Februar vormittags. Beide Kinder waren nach der Geburt zunächst negativ auf ESBL-Keime getestet worden. Bei beiden Kindern wurde dann noch ein zweiter Abstrich genommen. Die Ergebnisse, die erst heute morgen - also nach dem Tod - vorlagen, zeigen, dass beide Kinder von ESBL-Klebsiellen betroffen waren. Bei dem kleineren Kind zeigt sich zudem Keimwachstum in einer nach dem Tode entnommenen Blutkultur.. Um welchen Keim es sich hierbei handelt, ist noch unklar. Ob der Tod der Kinder ursächlich mit den Keimen zusammenhängt, ist derzeit ebenfalls noch unklar. Ob die Keime wieder den identischen Stamm aufweisen wie die Keimbefunde aus der vergangenen Woche, ist ebenfalls noch unbekannt. Dazu muss erst die genetische Analyse vorliegen.

Wie berichtet, waren in der vergangenen Woche bei drei Kindern auf der wiedereröffneten Frühgeborenen-Intensivstation ESBL-Klebsiellen festgestellt worden. Für die Station war daraufhin ein Aufnahmestopp verhängt worden. Hochrisikoschwangere wurden nicht mehr im Klinikum Bremen-Mitte aufgenommen, sondern vom Klinikum Links der Weser versorgt. Allerdings konnten nicht alle bereits im Haus befindlichen Patientinnen verlegt werden. Heute früh befanden sich noch sieben Kinder auf der Station. Davon waren sechs Kinder negativ getestet, bei ihnen gibt es also bislang keine Keimbefunde. Eins der drei in der vergangenen Woche positiv gestesteten Kinder war in einem Isolierzimmer auf der Station untergebracht. Die beiden weiteren positiv getesteten Kinder sind auf einer anderen Station in einem isolierten Zimmer untergebracht.

Inzwischen wird die Neugeborenen-Intensivstation geräumt, die Kinder werden - wie bereits im November praktiziert - auf eine Ausweichstation in der Professor-Hess-Kinderklinik verlegt und dort getrennt von anderen Kindern gepflegt.

Hochrisikoschwangere können in Bremen derzeit weiter vom Klinikum Links der Weser versorgt werden. Dort gibt es auf der Kinderintensivstation 12 Plätze, auf einer so genannten Intermediate Care-Station - einer Station für Kinder, die noch überwacht werden, aber nicht mehr intensivpflichtig sind - weitere zehn Betten. Beide Stationen sind derzeit nicht voll belegt.

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