Sehr geehrte Weiterbildungsinteressenten!
Der Aufbau und die Struktur des in dieser Broschüre vorgestellten Leitungslehrganges unterscheiden sich deutlich von der bisherigen Systematik beruflicher Weiterbildung. Die europäischen Bildungs-minister haben entschieden, einen europäischen Berufsbildungsraum mit vergleichbaren Strukturen herzustellen. Weiterbildungsabschlüsse sollen dadurch vergleichbar und transparent für Arbeitgeber werden und den Absolvent*innen europaweit eine höhere Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen.
Mit dem Interdisziplinären Lehrgang zur Leitung einer Station oder einer andern Organisationseinheit bieten wir ein modularisiertes Curriculum auf der Basis des europäischen Weiterbildungsmodells an:
- Bildungsinhalte werden so modularisiert, dass Stoffgebiete thematisch und zeitlich abgerundet und zusammengefasst werden.
- Sie sind in sich geschlossene, überprüfbare Einheiten, die mit Leistungspunkten bewertet werden.
- Der vorliegende Lehrgang beinhaltet vier Module.
Die Förderung von lebenslangen Lernprozessen wurde im Jahr 2007 von den europäischen Bildungs-ministern in einem gemeinsamen Bildungsprogramm deklariert und wurde zu einem tragenden Bildungsziel der beruflichen Weiterbildung.
Das Institut QuQuK hat sich mit seinem Curriculum des Interdisziplinären Lehrgangs zur Leitung einer Station oder einer anderen Organisationseinheit bereits an den Grundprinzipien künftiger europaweit geltender Lernwege orientiert. Damit leistet das Institut zur Qualifizierung und Qualitätssicherung in der Kinder und Jugendpsychiatrie einen innovativen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Bildungsziele.
Allgemeine Informationen
Zugangsvorraussetzungen zur Weiterbildung
- hat erfüllt, wer die Erlaubnis nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 und 2 des Krankenpflegegesetzes besitzt und nachweist.
- hat erfüllt, wer die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sozialpädagoge besitzt bzw. die staatliche Prüfung zum Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sozialpädagogen mit Erfolg absolviert hat.
- hat erfüllt, wer mindestens drei Jahre Berufspraxis in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens nachweist.
Die Anmeldung
Die Verbundkliniken entsenden die Teilnehmer*innen aus ihrem Pflege- und Erziehungsdienst entsprechend ihrer vertraglich geregelten Kontingente und den beschriebenen Zugangsvoraussetzungen. Sie benennen die Teilnehmer*innen bis spätestens drei Wochen vor Beginn des Weiterbildungskurses. Externe Bewerber*innen können ein Anmeldeformular anfordern und sich mit diesem und ihren vollständigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf) bei der Institutsleitung anmelden.
Sonderregelungen zur Weiterbildung
Sonderregelungen betreffend der Zugangsvoraussetzungen, der Überschreitung von Ausfallzeiten (siehe unter „Nachweisheft“), der Anerkennung von Curriculums-Bausteinen kompatibler Weiterbildungen, der Verlängerung der Weiterbildungsdauer etc., werden mit der Institutsleitung vereinbart.
Kosten der Weiterbildung
Die Kosten der gesamten Weiterbildung für die Teilnehmer:innen aus den Verbundkliniken belaufen sich für den gesamten Lehrgang von November 2024 bis Oktober 2026 auf 3.500,00 € pro Platz (einschließlich der fortlaufenden organisatorischen und inhaltlichen Begleitung und der Prüfungsgebühren). Teilnehmer:innen aus nicht vertragsgebundenen Einrichtungen bzw. Selbstzahler :innen zahlen 4.300,00 € pro Platz (einschließlich der fortlaufenden organisatorischen und inhaltlichen Begleitung und der Prüfungsgebühren). Die Kosten für die Leitungssupervision wie auch die Unterbringung und Verpflegung während der Seminare tragen die Einrichtungen bzw. die Teilnehmer:innen in Absprache miteinander. Bei Teilnahme an einzelnen Seminaren des Curriculums, beläuft sich die Teilnahmegebühr auf 350,00 € pro Seminar. Der Seminarblock „Berufliches Selbstverständnis als Leitungskraft“ wird voraussichtlich in einem Tagungshaus/Hotel stattfinden. Die Kosten hierfür tragen die Kliniken bzw. die Teilnehmenden selber.
Strukturelemente der Weiterbildung
Selbstgesteuertes Lernen
Im Rahmen des selbstgesteuerten Lernens können die Teilnehmer*innen die in den Seminaren gelernten Inhalte vertiefen und ausdifferenzieren. Von dem Institut vorgehaltene Arbeitsblätter und Aufgabenstellungen geben den Teilnehmer*innen dabei Orientierung. Darüber hinaus können die Teilnehmer*innen bei der Auswahl selbst gewählter Themen ihre eigenen Stärken und Grenzen des Lernens überprüfen und inhaltliche Prioritäten und Schwerpunktthemen herausbilden. Das „Selbstgesteuerte Lernen“ in einem Umfang von insgesamt 240 UE dient auch der Bewältigung bzw. Vorbereitung der Prüfungsleistungen.
Leitungssupervision
Im Rahmen einer fortlaufenden Leitungssupervision in einem Umfang von mindestens 30 UE (z. B. 15 Sitzungen mit jeweils 2 UE) können die Teilnehmer*innen ihre Fragestellungen aus der Praxis bzw. auftretende Probleme zeitnah reflektieren und Lösungen erarbeiten. Die Sitzungen werden von den Teilnehmer*innen vorbereitet und im Nachhinein reflektiert. Dadurch werden selbstreflexive Prozesse motiviert und die Eigenverantwortlichkeit gestärkt. Die Leitungssupervision wird von den Einrichtungen organisiert und finanziert. Sie kann im Einzel- oder im Gruppenkontext (mehrere Leitungskräfte) erfolgen.
Intervisionsgruppen
Die Teilnehmer*innen treffen sich zwischen den Seminaren in regional zusammengestellten Intervisionsgruppen. Neben der kollegialen Beratung werden hier vorgegebene Themen und Fragestellungen in Einzel- und Gruppenübungen aufgegriffen und zielorientiert bearbeitet. Die Einteilung und Durchführung der insgesamt 48 Unterrichtseinheiten organisiert jede Intervisionsgruppe autonom.
Nachweisheft
Die Teilnehmer*innen des Lehrgangs erhalten ein Heft, in dem die absolvierten Module des Curriculums nachgewiesen bzw. bescheinigt werden. Dieses Nachweisheft ist der Anmeldung zu der Abschlussprüfung beizufügen. Die erfolgreiche Teilnahme an den einzelnen Seminaren wird in der Regel bescheinigt, wenn krankheitsbedingte Ausfallzeiten nicht mehr als 10 % betragen.
Unterrichtsmethoden
Die Inhalte der Weiterbildung werden auf verschiedenen Lernebenen bewegt und mit einem breiten Spektrum an Methoden vermittelt. Folgende Methoden kommen zum Einsatz: Frontalunterricht, Einzel- und Kleingruppenarbeit, Rollenspiele, Elemente der Selbsterfahrung, Supervision, Reflektion und Diskussion der Ergebnisse des selbstgesteuerten Lernens, Bearbeitung von Gruppenprozessen, Übungen zur Gesprächsführung. Die Ideen- und Perspektivenvielfalt der Gruppe und der Gruppenprozess werden als Lernmöglichkeit gezielt genutzt.
Curriculum
Seminar I: Organisation und Management mit 24 UE 18.-20.11.2024
Seminar II: Case und Care Management mit 24 UE 13.-15.01.2025
Seminar III: Führen und Leiten – Führungsinstrumente mit 24 UE 26.-28.03.2025
Seminar IV: Gesundheitsförderung und Arbeitsschutz mit 24 UE 02.-04.06.2025
Seminar V: Personalplanung mit 24 UE 08.-10.06.2026
Seminar VI: Organisationspsychologie/-soziologie mit 24 UE 20.-22.04.2026
Seminar VII: Kolloquium Gesundheitsfürsorge 23.-24.07.2026
Seminar VIII: Vorbereitung Praxisprojekt mit 16 UE 07.-09.10.2025
Seminar IX: Berufliches Selbstverständnis als Leitungskraft mit 40 UE 02.-04.09.2026
Seminar X: Führen und Leiten in kritischen Situationen mit 24 UE 09.-11.02.2026
Seminar XI: Moderieren und Präsentieren
➔ Wird als Seminarveranstaltung separat angeboten; Termin folgt im Verlauf der Weiterbildung
Seminar XII: Abschlussprüfung mit 16 UE 07.-08.10.2026