Minimal-Invasive Speicheldrüsenchirurgie

Seit einiger Zeit können Speichelsteine auch mit Hilfe eines minimalinvasiven Eingriffs entfernt werden. Ermöglicht wird dies durch modernste Technologie mit dünnsten Endoskopen (Durchmesser von 0,8 bis 1,6 Millimeter). Diese so genannten Sialendoskope kommen in Deutschland bislang nur in wenigen HNO-Kliniken zum Einsatz.
Prinzipiell wird dabei der Speicheldrüsengang direkt mit feinen Endoskopen und unter Videomonitoring sowie OP-Miniaturkamera untersucht. Mit diesem Verfahren wird dabei eine deutlich bessere, dreidimensionale Sicht in das Gangsystems der Speicheldrüsen ermöglicht. Am Endoskop befindet sich zusätzlich ein Arbeitskanal mit Spülanschluss, mit dessen Hilfe der nur wenige Millimeter große Speicheldrüsengang durchgespült wird. Der Arbeitskanal erlaubt das Einführen kleinster Fasszängelchen, Ballondilatatoren sowie Fangkörbchen. Damit können Schleimpfropfen, Ablagerungen, Steine sowie Einengungen im Speicheldrüsengangsystem behandelt werden.
Bei der herkömmlichen Methode wurde bislang häufig die gesamte Speicheldrüse entfernt. Risiko dabei: Gesichts- und Zungennerv befinden sich in unmittelbarer Nähe. Dank der modernen Endoskopie gehört diese Gefahr der Vergangenheit an.
NDR-Visite vom 7. April 2015
Beitrag über Diagnostik und Therapie bei Steinleiden der Speicheldrüsen: "Hilfe bei schmerzhaften Speicheldrüsensteinen"
Interviewpartner im Beitrag:
- Klinikdirektor Prof. Andreas Naumann
- Oberarzt Mesut Pasha
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Operationen und Spezielle Schmerztherapie
Klinikum Bremen-Mitte