Was ist normal – was ist verrückt?
Das Krankenhausmuseum ist ein medizinhistorisches Spezialmuseum und dokumentiert die Kulturgeschichte der Psychiatrie. Die Besucher erwarten Einblicke in den Alltag der Psychiatrie der vergangenen gut 200 Jahre und über den Umgang mit „Geisteskranken", mit den vielen unterschiedlichen häufig gescheiterten Behandlungsversuchen, das ver-rückte Verhalten von Menschen zu bändigen: ob mit Fesseln, Elektroschocks oder Zwangssterilisierungen, mit Behandlungsgeräten von der Zwangsjacke bis zum Elektroschock-Apparat. Die Inhalte und Themen werden zusätzliche durch Filmbeiträge, interaktive Medien und Hörstationen zeitgemäß aufbereitet und vermittelt.
Das Krankenhaus-Museum zeigt verschiedene Perspektiven auf das vielen Menschen als fremd erscheinende und häufig beängstigende Verhalten vermeintlich Geisteskranker. Es weist auf die Schwierigkeiten der Psychiater, die besonderen Anforderungen der Pflege und die gesellschaftliche Verantwortung aller hin, ob in der Familie, auf der Arbeit oder in der Nachbarschaft.
„Wir meinen, dass der Blick allein auf das Faszinosum des Wahnsinns den Blick auf das Alltägliche und Normale verstellt", sagt Achim Tischer, Leiter der KulturAmbulanz. Die Normalität könne durchaus erschreckend sein, wie man am Beispiel der Krankenmorde der Nationalsozialisten erkennen könne. „In diesem Verständnis fühlen wir uns der Information und Aufklärung verpflichtet."
Perspektivisch sollen noch mehr als bisher die Kernthemen „Was ist normal? Was ist ver-rückt?" in den Fokus rücken. Die Wahrnehmung der Besucher spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Neben der Ansprache von Schülern und Schülerinnen allgemeinbildender Schulen ist eines der Ziele, spezielle Angebote für unterschiedliche Berufsgruppen aus den Gesundheitsberufen oder auch der Polizei zu entwickeln und das Alleinstellungsmerkmal des Krankenhaus-Museums im nordwestdeutschen Raum zu stärken.
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