„Nach zwei Tagesfußmärschen wartet die Patientin noch geduldig bis Sie an der Reihe war. Untersucht wurden 40 Frauen aus der Region um Moschi / Kilimanjaro und 80 Frauen in einer Kontrollgruppe aus ländlichen Regionen und auch das Ergebnis erstaunt: Je zivilisierter der Lebensstil, je häufiger das Auftreten von Brustkrebs“. Was Beate Menne aus Tansania berichtete, wurde von den Teilnehmerinnen der 10. Breast Care Nurse Konferenz vom 8. Dezember bis zum 9. Dezember 2016 im Klinikum Links der Weser sehr aufmerksam verfolgt. Die Jubiläumskonferenz wurde von Bremens Gesundheitssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt eröffnet und drehte sich zwei Tage rund um das Thema Brustkrebs und Brustgesundheit. Beate Menne ist eine Breast-Care Nurse, also eine speziell weitergebildete Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die eigentlich am Brustzentrum Mülheim Oberhausen arbeitet. In ihrem Vortrag ging es über eine Partnerschaft der ATEGRIS GmbH mit dem Nyakahanga Hospital in Tansania. Die Teilnehmer der Konferenz waren sehr bewegt, auch unter welchen Bedingungen die Menschen dort versorgt werden müssen und daraus ergab sich eine spontane Spendensammlung von 500 €. Der Blick über den Tellerrand war auch deshalb interessant, weil die eigenen Probleme einen anderen Maßstab bekamen.
Die Diagnose Krebs beinhaltet oft eine Veränderung der persönlichen Lebensziele. Wichtig ist fachkompetente Unterstützung, Beratung und die individuelle Betreuung in allen Phasen der Erkrankung. Auch Hilfestellung bei organisatorischen Fragen und Lösungen für individuelle Probleme gehören dazu. Vor 10 Jahren, war Bremen mit der Weiterbildung zur Breast Care Nurses noch Vorreiter in Deutschland – heute blickt Doris Scholt, Lehrerin für Pflegeberufe am Klinikum Links der Weser, auf eine ganze Reihe an Einrichtungen, die in Bremen ausgebildete Breast Care Nurses einsetzen.
Brustkrebs ist in Deutschland eine der häufigsten onkologischen Erkrankung. Er kommt hauptsächlich bei Frauen vor; nur etwa jede hundertste dieser Krebserkrankungen tritt bei Männern auf. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gibt es in Deutschland über 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Jährlich sterben bundesweit ca. 18.000 Frauen an Brustkrebs, dabei liegt das Risiko zu erkranken bei ca. 13 Prozent und über 70 Prozent der Mamma-Karzinome können heute in Deutschland brusterhaltend operiert werden. Die Sterblichkeit an Brustkrebs ist rückläufig. Zahlreiche nationale und internationale Programme zur Früherkennung und zur strukturierten Behandlung sind hier die Ursache.