Reinhard Stahl litt an schwerer Atemnot. Seine Leistungsfähigkeit hatte in letzter Zeit stark abgenommen. Immer wieder plagten den 79-jährigen Brustschmerzen und Schwindelgefühl. Vor Jahren wurde bei ihm bereits eine Bypassoperation am Herzen durchgeführt. Der erste Verdacht, hier gäbe es Schwierigkeiten, bestätigte sich nicht. Untersuchungen führten schnell zur Diagnose: eine Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose). Durch die Belastung wird der Herzmuskel chronisch ge-schädigt. Die Verengung der Aortenklappe ist der häufigste Herzklappenfehler im höheren Lebensalter.
Bei Herrn Stahl wurde die verengte Aortenklappe mit einer Kathetertechnik behan-delt. Hierbei wird eine spezielle biologische Herzklappenprothese auf einen Ballonka-theter für die Implantation aufgebracht und nach korrekter Positionierung in der verengten patienteneigenen Aortenklappe entfaltet. Die verkalkte eigene Herzklap-pe wird bei diesem Vorgang gewissermaßen zur Seite gedrängt, die neu implantierte Klappe kann damit unmittelbar ihre Funktion aufnehmen. Jetzt wurde auf eine er-neute Brustbein-durchtrennung verzichtet und über einen 5 cm großen Schnitt unter der linken Brust erfolgte am schlagenden Herzen das Einführen der Klappe.
Grundsätzlich stehen für diesen Eingriff der Zugang über die Leistengefäße (trans-femoral) oder über die Herzspitze (transapikal) mit einem kleinen Schnitt an der Brustwand zur Verfügung. Im Vorfeld fanden sich bei dem Patienten Verkalkungen der Leistengefäße, daher wurde der Eingriff über die Brust vorgenommen. Reinhard Stahl ist der 1000 Patient, der so im Herzzentrum Bremen behandelt wurde. Bei ihm konnte somit die erneute Eröffnung des Brustkorbs verhindert werden.
Seit ca. 10 Jahren brauchen viele Patienten nicht mit der Herz-Lungen-Maschine operiert zu werden. Für diese Patienten stellt der kathetergestützte Aortenklappen-ersatz (TAVI; Transcatheter Aortic Valve Implantation) eine mögliche Therapiealter-native dar. Es handelt sich hier um Patienten, die meist über 80 Jahre alt sind und viele Nebenerkrankungen haben, die einen gewöhnlichen Klappenersatz zu risiko-reich machen. Dabei wird die Ersatzklappe in zusammen-gefaltetem Zustand mittels Herzkatheter an ihren Einsatzort gebracht und dort entfaltet.
Über das geeignete Operationsverfahren bzw. den geeigneten Implantationsweg wird im sogenannten "Heart Team" entschieden.
Mit etwa 130 Eingriffen pro Jahr ist die Herzchirurgie im Klinikum Links der Weser eines der größten Zentren in Deutschland, die den transapikalen Zugang durchführt. Bundesweit rückläufige Zahlen der chirurgischen Eingriffe steht im KldW eine Stabili-sierung der Fallzahlen auf hohem Niveau gegenüber. Hintergrund sind Risikofälle, für die das Verfahren vor umfangreicher Diagnostik nicht klar ist, werden sehr gerne ins Klinikum Links der Weser überwiesen, da hier die Wahlmöglichkeit zwischen den Verfahren besteht.
1000 chirurgische Aortenklappenprothese im Herzzentrum Bremen
Karen Matiszick
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Leiterin Unternehmenskommunikation
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Pressereferentin
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