Mit seinen 105 Jahren gehört Alexander Beck zu den ältesten Einwohnern Bremens. Ärzte vom Klinikum Bremen-Ost setzten dem Senior nach einem Oberschenkelhalsbruch kürzlich eine Knochenprothese ein. Der 105-Jährige war in seiner eigenen Wohnung in der Egerstorfstiftung gestürzt. „Ich wollte nur meine Heizung herunterdrehen und bin dabei wohl ausgerutscht“, erinnert sich Beck. Schmerzen habe er aber erst am nächsten Tag gespürt. Nach einer Untersuchung im Klinikum Bremen-Ost folgte dann die Diagnose: Oberschenkelhalsbruch.
Der Oberschenkelhalsbruch gehört insbesondere bei älteren Menschen zu den häufigsten Sturzverletzungen. Der Oberschenkelknochen besteht aus einem langen Schaft und einem kurzen Hals, der die Kugel des Hüftgelenks trägt. Die Stelle dazwischen wird als Schenkelhals bezeichnet. Mit zunehmendem Alter und wegen des natürlichen Entkalkungsprozess (Osteoporose) steigt bei älteren Menschen die Gefahr einer Fraktur deutlich an.
„Die Operation war für uns keine Routine“, sagt Dr. Richard Delebinski, leitender Unfallchirurg am Klinikum Bremen-Ost. „Wegen einer älteren Fraktur an derselben Stelle war der Knochen bereits sehr beansprucht.“ Die Ärzte mussten zunächst das vorhandene Metall, einen sogenannten Gammanagel entfernen, bevor die stabilisierende Prothese implantiert werden konnte. Ohne Operation wäre der Senior vermutlich dauerhaft bettlägerig gewesen. Nach dem geglückten Eingriff zeigte sich Dr. Delebinski zuversichtlich, dass Alexander Beck Weihnachten wieder zu Hause verbringen kann und anschließend mit Hilfe seines Rollators auch wieder mobil sein wird.