Wenn alte Menschen krank werden oder sich verletzen, ist eine vollständige Heilung manchmal nicht mehr möglich. Trotzdem kann die Altersmedizin – der Fachbegriff lautet Geriatrie – diesen Patienten helfen, mit Einschränkungen besser umzugehen und Strategien für den Alltag zu entwickeln. Im Klinikum Bremen-Ost können sich betagte Patienten schon seit 20 Jahren darauf verlassen, von speziell ausgebildeten Pflegekräften und Medizinern altersgerecht behandelt zu werden. Dieses Jubiläum feiert die Klinik für Geriatrie, Physikalische Medizin und Rehabilitation mit einem Tag der offenen Tür: Am Mittwoch, 19. Oktober, lädt die Klinik Interessierte und Betroffene von 15 bis 17 Uhr dazu ein, sich einen Eindruck von ihrer Arbeit zu verschaffen.
Aus einer einzigen Station wurde in den letzten 20 Jahren eine eigenständige Klinik. Die zertifizierte Klinik für Geriatrie, Physikalische Medizin und Rehabilitation besteht aktuell aus fünf Stationen mit insgesamt 67 Betten und einer Tagesklinik mit 18 Plätzen. Dort werden Patienten ab 70 Jahren behandelt, die in der Regel mehrere, häufig zeitgleich auftretenden Erkrankungen haben. Seit der Gründung der Geriatrie im Jahr 1996 ist im Klinikum an der Züricher Straße also einiges passiert. Ein weiterer großer Schritt folgte 2013: In diesem Jahr setzte das Klinikum Bremen-Ost ein neues Behandlungskonzept in der Geriatrie um, das 2015 erfolgreich zertifiziert wurde.
Seitdem werden ältere Patienten mit Knochenbrüchen von Unfallchirurgen und Altersmedizinern gemeinsam betreut. „In unserem alterstraumatologischen Zentrum behandeln wir vor allem den klassischen älteren Patienten, der in seiner Wohnung gestürzt ist und mit einer Oberschenkelhalsfraktur zu uns in die Klinik gebracht wird“, erklärt Dr. Thomas Hilmer, der die Klinik gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Rudolf Siegert leitet. Diese Patienten lagen früher bis hin zu zehn Tagen auf einer unfallchirurgischen Station – erst dann wurden sie auf eine geriatrische Rehabilitationsstation verlegt. „Diesen Zeitverlust umgehen wir inzwischen, indem wir bereits am dritten Tag nach der Operation mit der geriatrischen Frührehabilitation beginnen“, sagt Hilmer. „Dadurch kann der Patienten früher in seinen häuslichen Alltag zurückkehren und wir vermeiden, dass er pflegebedürftig wird oder zögern die Pflegebedürftigkeit zumindest heraus.“
Inzwischen hat die Klinik auch auf eine aktuelle Entwicklung reagiert, die viele Krankenhäuser vor eine große Herausforderung stellt: Immer häufiger müssen Menschen mit der Nebendiagnose Demenz behandelt werden. Im Klinikum Bremen-Ost ist die Station 81 innerhalb der Klinik für Geriatrie, Physikalische Medizin und Rehabilitation deshalb zu einer sogenannten demenzsensiblen Station mit 17 Betten umgebaut worden. Ende Juli konnte die Station mit dem neuen Namen „Rückenwind“ eingeweiht werden.
Betroffene, Angehörige und Interessierte sind herzlich zum Tag der offenen Tür in der geriatrischen Klinik des Klinikums Bremen-Ost eingeladen. Die Veranstaltung am 19. Oktober 2016 beginnt um 15 Uhr in der 8. Ebene des Hauptgebäudes und endet gegen 17 Uhr.