Die Palliativstation am Klinikum Links der Weser ist aus der Bremer Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken. Sie feiert am 1. Mai 2022 ihren 20. Geburtstag.
Für die neue Chefärztin Dr. Katja Fischer war die Bremer Palliativstation bereits seit vielen Jahren ein Begriff und für sie persönlich der entscheidende Ausschlag, den Umzug 2021 aus der Schweiz nach Bremen auf sich zu nehmen. „Ich habe bereits in der Schweiz seit vielen Jahren die Entwicklung der Palliativmedizin vorangetrieben und kannte die Bremer Palliativstation am Klinikum Links der Weser schon immer als eine „der Vorzeige-Palliativstation“ in Deutschland.“
Als eine der ersten Palliativstationen in Deutschland wurde die Station auch 2017 für ihre hohe Behandlungsqualität mit einem Zertifikat ausgezeichnet (ClarCert Zertifikat nach Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin). „Zusätzlich zur bereits vorhandenen hohen Behandlungsqualität hat mich die leidenschaftliche Motivation der Mitarbeitenden sofort überzeugt und mein Entschluss, diese Chefarztstelle an der Klinik für Palliativmedizin in der GENO anzunehmen war 2021 rasch gefasst.“
Als am 01.05.2002 die Palliativstation am Klinikum Links der Weser eröffnet wurde, waren dem bereits sieben Jahre intensiver Vorarbeit vorausgegangen. Dr. Hans-Joachim Willenbrink, der spätere Chefarzt der Klinik für Palliativmedizin und Schmerztherapie, und eine Handvoll engagierter Mitstreiter aus dem früh gegründeten Förderverein für die Palliativstation mussten lange arbeiten, bevor der Begriff „Palliativ“ auch für Bremen eine Bedeutung bekam. Obwohl die erste Palliativstation bereits 1983 in Köln eröffnet worden war, gehört Bremen zu den beachteten Pionieren der Palliativmedizin in Deutschland.
Die neue Chefärztin der Klinik für Palliativmedizin Dr. Katja Fischer ist stolz auf die bisherige Erfolgsgeschichte der Palliativmedizin in Bremen, aber „Es gibt trotzdem noch viel zu tun!“. Bisher greifen die palliativmedizinischen Unterstützungsangebote erst sehr spät im Krankheitsverlauf, dabei wird ein frühzeitiges palliativmedizinisches Beratungsangebot auch von internationalen Expertengremien empfohlen (Early Palliative Care): „Eine Palliativambulanz fehlt bisher. Die Palliativ-Sprechstunde sichert den rechtzeitigen Zugang zur Palliativmedizin! Dann wenn man stark leidet, braucht man fachliche Beratung, nicht erst kurz vor dem Sterben!“.
Auch bei der Schulung von Fachleuten hat die Palliativstation eine zentrale Rolle in Bremen. Die Station ist der Kern der Palliativmedizin in Bremen. Dieser 20. Geburtstag muss gefeiert werden, aber aufgrund der unklaren Pandemielage müssen die öffentlichen Feierlichkeiten und der Tag der offenen Tür zum 20. Geburtstag auf 2023 verschoben werden.