1988 wechselte er vom Institut für Klinische Chemie an der Medizinischen Hochschule Hannover nach Bremen an das Klinikum Links der Weser. 23 Jahre hat Prof. Dr. Eberhard Gurr das Zentrallabor geleitet. Nun hat er sich in den Ruhestand verabschiedet. „Die Zahl der Untersuchungen hat sich in dieser Zeit nahezu verdoppelt“, blickt der Laborleiter zurück. Die Anforderungen an ein modernes Krankenhauslabor seien in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Da die Verweildauer der Patienten immer kürzer wird und immer mehr Eingriffe ambulant vorgenommen werden können, müssen auch die Befunde aus dem Labor immer schneller vorliegen. Möglich wurde das auch dank einer weitgehenden Mechanisierung der Analyseverfahren und neuer EDV-gestützter Verfahren. Im Jahr 2004 übernahm Prof. Gurr zusätzlich die Leitung des Labors am Klinikum Bremen-Ost.
Am Herzen lag ihm außerdem die Weiterbildung des Nachwuchses. In der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie hat er sich über Jahre in der Weiterbildungskommission engagiert. Außerdem rief er das „Repetitorium Klinische Chemie“ ins Leben, das in diesem Jahr bereits zum 13. Mal in Bremen stattfand. An der Universität hielt er regelmäßig Vorlesungen im Fach Biometrie. Langweilig wird dem ehemaligen Laborleiter auch in seinem Ruhestand sicher nicht. In erster Linie freut er sich darauf, wieder mehr Zeit mit der Familie, insbesondere seinen Enkelkindern, verbringen zu können. „Die Familie ist in den vergangenen Jahren viel zu kurz gekommen“, sagt Gurr. „Da werde ich einiges nachholen.“ Außerdem plant er ein Buchprojekt. Dem wissenschaftlichen Nachwuchs will er sein Fachgebiet mit einem Buch über Klinische Chemie näher bringen.
Nachfolger von Prof. Dr. Eberhard Gurr wird Dr. Thorsten Hoff, der bislang das Labor am Klinikum Bremen-Nord geleitet hat. Er übernimmt kommissarisch die Aufgaben von Prof. Gurr.