Das ambulante Versorgungszentrum am Klinikum Links der Weser nimmt Form an: Die Augenarztpraxis hat im Frühjahr den Betrieb aufgenommen, so dass Patienten dort bereits ambulant behandelt und operiert werden können. In Kürze werden eine Praxis für Gynäkologie sowie für Anästhesie dazu kommen. Damit hat die Umsetzung des Konzeptes für die Nachnutzung des Klinikums Links der Weser, dessen stationäre Bereiche 2028 an das Klinikum Bremen-Mitte verlagert werden, bereits begonnen. Ziel ist es, Teile des Klinikums auch nach dem Auszug der stationären Bereiche optimal weiter zu nutzen und zugleich die gesundheitliche Versorgung der Menschen im Stadtteil Obervieland und den angrenzenden Stadtteilen sicher zu stellen. Auch die Planung für den Ausbau des Klinikums Bremen-Mitte zu einem Maximalversorger schreitet voran: Inzwischen ist ein Architekturbüro ausgewählt, das in diesen Tagen die Arbeit aufnimmt. Die Geschäftsführung der Gesundheit Nord hat heute den Aufsichtsrat in seiner zweiten regulären Sitzung des Jahres über den Sachstand ihrer Restrukturierungsprojekte informiert.
Um das Klinikum Links der Weser mit seinem überregional bedeutsamen Herzzentrum, der Palliativstation und weiteren stationären Bereichen mit dem Klinikum Bremen-Mitte zusammen zu führen, müssen an Bremens größtem Krankenhaus zunächst einige Um- und Anbauten vollzogen werden. Die Planung dafür übernimmt das Architekturbüro a|sh sander hofrichter architekten GmbH. Der Auftragsvergabe an das Architekturbüro gingen im Rahmen der Betriebsorganisationsplanungen zahlreiche Abstimmungen mit den Medizinern und Pflegefachleuten aus den Kliniken voraus. Auch in die weitere Planung sollen die späteren Nutzer der Räume eng eingebunden werden. Bis zum Ende des Jahres soll ein Vorentwurf vorliegen, so dass möglichst schon 2025 nach Zustimmung aller Gremien mit dem Umbau der Notaufnahme, der Aufstockung des Endoskopie-Gebäudes und dem Ausbau der neuen Palliativstation begonnen werden kann.
Das neue Zentrallabor der Gesundheit Nord ist bereits kurz vor seiner Fertigstellung. Die Räume des Labors liegen im Erdgeschoss des Klinikums Bremen-Mitte und sind bisher nicht genutzt worden. Die Ausbaugewerke sind bereits in vollem Gange und noch in diesem Jahr sollen dort die Geräte installiert werden, so dass die Teams eingearbeitet werden und ein Testbetrieb starten kann. Bereits im kommenden Jahr soll das Labor dann in seiner neuen Struktur – mit einem zentralen Hauptlabor im Klinikum Bremen-Mitte und kleineren Laboren an den anderen Standorten – den Betrieb aufnehmen.
Die Zentralisierung des Labors, der Speisenversorgung und der Medizinprodukteaufbereitung sind ebenso wie die Verlagerung des Klinikums Links der Weser und der Aufbau des ambulanten Versorgungszentrums wichtige Bausteine des Restrukturierungskonzeptes, das der Aufsichtsrat der Gesundheit Nord im vergangenen Jahr verabschiedet hatte. Ziel der Restrukturierung ist es, den Klinikverbund effizienter, wirtschaftlicher und zugleich zukunftssicher aufzustellen, so dass die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Bremen und dem Umland auch in Zeiten des Fachkräftemangels sichergestellt ist. Dazu wird der Klinikverbund die Zahl der stationären somatischen Betten von rund 2000 auf rund 1500 reduzieren, sich von ungenutzten Flächen trennen und medizinische Angebote bündeln und konzentrieren. Ab 2027 soll der Klinikverbund durch die Umsetzung der Maßnahmen im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Das komplette Restrukturierungskonzept soll bis 2032 umgesetzt sein. „Die gesamte deutsche Krankenhauslandschaft befindet sich im Umbruch. Wir haben uns schon früh auf den Weg gemacht, um unsere Standorte besser miteinander zu vernetzen, unsere Strukturen effizienter zu gestalten und unsere ambulanten Angebote konsequent ausbauen“, sagt Dr. Dorothea Dreizehnter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Gesundheit Nord. „Seit dem vergangenen Sommer sind wir bereits einige wichtige Schritte gegangen, aber wir haben auch noch große Herausforderungen vor uns. Umso mehr zollen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Respekt, die diese Veränderungen mittragen und in vielen Fällen auch mitgestalten.“
Der Aufsichtsrat befasste sich in der heutigen Sitzung zudem mit dem Jahresabschluss des vergangenen Jahres. Die Gesundheit Nord schloss das Jahr 2023 mit einem operativen Ergebnis von 17,5 Mio. Euro ab. Darin enthalten sind Zuwendungen, sogenannte Billigkeitsleistungen, die alle Krankenhäuser seitens des Bundes oder des Landes erhalten haben. Aber auch ohne diese Zuwendungen konnte die Gesundheit Nord das dritte Jahr in Folge das operative Ergebnis im Vergleich zur Planung und zum Vorjahr übertreffen. Dieses geschieht durch ein konsequentes Kostenmanagement, verbesserte Prozesse und gestiegene Fallzahlen (in der Somatik um mehr als sechs Prozent).