Die 13-jährige Amina und ihre Familie konnten ihr Glück kaum fassen. Nachdem im vergangenen Jahr eine dringend nötige Lungentransplantation mit einem letztlich nur scheinbar passenden Spenderorgan noch gescheitert war, kam nun der erneute Anruf aus dem Transplantationszentrum in Hannover. Und dieses Mal klappte es tatsächlich. Am Mittwoch vergangener Woche bekam das Mädchen aus Bremerhaven eine neue Lunge eingepflanzt. Der Tod eines anderen Menschen war ihre Rettung.
Amina leidet seit ihrer Geburt an einer besonders komplizierten Form von Mukoviszidose und war dringend auf ein Spenderorgan angewiesen, um weiterleben zu können (siehe Pressemitteilung vom 13. Dezember 2023). „Ihre Lungenleistung lag nur noch bei 20 Prozent. Amina nun nach der Transplantation erstmals ohne Schläuche zu sehen, selbständig atmend, war ein sehr schönes Gefühl“, sagt Dr. Petra Kaiser-Labusch. Die Oberärztin vom Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess – Bremens großem Kinderkrankenhaus - begleitet Amina und ihre Familie seit vielen Jahren durch die Krankheit. „Das war ein ganz wichtiger Schritt für Amina.“ Aber natürlich sei es mit der Transplantation noch nicht getan.
Große Erleichterung, vorsichtiger Optimismus
Denn auch wenn das Organ eines Verstorbenen nun in Aminas Körper funktioniert, kann es passieren, dass es in den kommenden Wochen oder Monaten doch noch abgestoßen wird. „Dieses Risiko einer Abstoßung ist im ersten Jahr am größten. Aber erst einmal sieht alles gut aus“, sagt Kaiser-Labusch. Damit das Risiko so klein wie möglich gehalten wird, muss Amina einen strikten Medikamenten-Plan einhalten. Und da auch Aminas Leber durch die Krankheit schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, werden die Folgen der Mukoviszidose-Erkrankung sie auch weiterhin stark belasten. „Aber mit der neuen Lunge ist nun die Hoffnung da, dass ihr viele weitere Lebensjahre geschenkt wurden“, so Kaiser-Labusch. „Wir sind unendlich dankbar und glücklich, dass Amina eine neue Lunge bekommen hat. Wir hatten so sehr darauf gehofft“, sagt Aminas Mutter Madina Kurazova.