Viele Jahre war unter Jugendlichen die Zahl der Raucher rückläufig, das Qualmen galt bei den meisten als „out“. Laut der aktuellen „Deutschen Befragung zum Rauchverhalten“ (Debra) wird das Rauchen unter Jugendlichen zwischen 14- bis 17 Jahren seit vergangenem Jahr aber wieder beliebter. Neben der klassischen Zigarette würden längst auch vermeintlich gesündere Alternativen genutzt. Tabakerhitzer (sogenannte Heat-not-burn-Produkte) und Shishas spielen da mittlerweile eine große Rolle“, sagt Dr. Steven Demedts, Chefarzt der Lungenklinik am Klinikum Bremen-Ost und Vorsitzender der Lungenstiftung Bremen. Der Lungenmediziner warnt: „Auch die Alternativen sind schädlich und mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden.“
Zwar werde der Tabak bei den Heat-not-burn-Produkten nicht wie bei Zigaretten bei rund 600 Grad verbrannt sondern nur bei 250 bis 300 Grad erhitzt, dennoch seien sie keineswegs harmlos. Auch durch sie würden Schadstoffe eingeatmet – wenn auch weniger als beim Zigarettenkonsum. Ergebnisse aus Langzeitstudien fehlten zwar noch. Aber was man laut Demedts heute schon weiß: Vereinzelte Substanzen wie Glyzerin seien in Tabakerhitzern sogar stärker enthalten. „Durch einen ähnlichen Nikotingehalt entsteht zudem auch bei ihnen die Gefahr, abhängig zu werden“, so Demedts.
Dass Zigaretten viele schädliche Substanzen beinhalten, die zu schweren Erkrankungen wie Lungenkrebs oder COPD führen können, sei hinlänglich bekannt. Doch auch den Alternativen sollte man „mit großer Skepsis sehen. Denn auch sie sind schädlich“, sagt Demedts. „Auch Shisha-Rauchen ist ein echtes Problem“, warnt der Lungenmediziner. Bei einer Shisha-Session, die meist länger als eine Stunde dauert, werde ein großes Luftvolumen inhaliert. „Der Rauch aus den Wasserpfeifen enthält die gleichen gefährlichen Substanzen wie Zigarettenrauch. Also zum Beispiel Teer, Nikotin, Kohlenmonoxid“, sagt Demedts. Eine Shisha-Session sei deshalb etwa so schädlich wie das Rauchen von zehn Zigaretten.