Till, Adam und Carl liegen aneinander gekuschelt in ihrem Bettchen auf der Kinderintensivstation. Die eineiigen Drillinge sind in diesem Monat im Klinikum Bremen-Nord zur Welt gekommen, am 2. Juni, in der 35. Schwangerschaftswoche. Jeder der drei Jungs wiegt bei Geburt rund 2.000 Gramm, also gut die Hälfte von dem, was Babys bei normalen Geburten sonst so auf die Waage bringen. Und dennoch sind die Drei auf Anhieb voll im Leben, gesund und können gleich selbständig atmen und sich bewegen. „Wir waren sehr erleichtert, dass es ihnen gleich so gut geht. Kaum waren sie da, haben sie sich auch schon zu Wort gemeldet“, erzählt ihre Mutter Mira Schaefer.
Sie und ihr Partner Robert Herzberg lebten mit ihrem großen Sohn Paul (1 ½ ) bisher zu dritt in Bremen-Mahndorf. „Wir hatten das zweite Kind geplant, der Abstand zu den Geschwistern sollte nicht so groß werden“, erzählt der nun vierfache Vater. Seit vergangenem November wussten er und seine Frau dann bereits, dass es doch gleich drei Geschwisterkinder werden und ihre Familie bald auf einen Schlag zu sechst sein würde. „Das war zunächst natürlich eine große Überraschung. Und dann kam auch schon die Sorge, ob auch alle gesund auf die Welt kommen würden“, sagt Robert Herzberg. In den Monaten danach folgten dann zusätzlich zur Vorfreude auch die vielen organisatorischen Fragen: Ein größeres Auto musste her, ein neuer Kinderwagen ebenfalls - und reicht bald überhaupt noch der Platz zuhause?
Dass Till, Adam und Carl per Kaiserschnitt zur Welt kommen würden, war relativ früh klar. „Auch bei Mehrlingsschwangeschaften ist häufig eine natürliche Geburt möglich. Zum Beispiel Zwillingsgeburten kommen in unserem Haus häufig spontan zur Welt. Das ist immer unser erstes Ziel“, sagt leitender Oberarzt Alexey Eichenwald. „Aber in diesem Fall haben die Kinder eine gemeinsame Plazenta geteilt, sodass es keine andere Option gab.“ Insbesondere die natürliche Geburt stehe beim Klinikteam sehr im Fokus und werde vom Hebammen- und Ärzteteam gefördert. Das Klinikum Bremen-Nord ist – wie das Klinikum Links der Weser – auch Mitglied im Bremer Bündnis zur Förderung der natürlichen Geburt. Ein Kaiserschnitt soll nur dann erfolgen, wenn es nicht anders geht.
Mira Schaefer und Robert Herzberg sind vor allem erst einmal glücklich, dass alles so gut geklappt hat. „Wir haben uns hier vom Klinikteam wirklich gut aufgehoben gefühlt“, sagt der Vater. „Die Jungs haben erst einmal alle wichtigen Hürden geschafft“, freut sich Mira Schaefer. Und wenn alles weiter so gut läuft wie bisher, dürfen sie in den kommenden Tagen nach Hause. Dann kann auch der einjährige Paul als großer Bruder seine Geschwisterchen kennenlernen. Und das neue Leben zu sechst kann dann richtig beginnen.