Die Geschäftsführung der GesundheitNord hat den Aufsichtsrat des Klinikverbunds heute in einer Sondersitzung über den aktuellen Risikobericht zum Neubau des Klinikums Bremen-Mitte informiert. Angesichts der darin benannten Risiken geht die Gesundheit Nord davon aus, dass die Baukosten um 47 Mio. Euro (plus 10 Mio. Euro Projektreserve) steigen werden.

„Die Leistungen der Krankenhäuser haben sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Dabei hat sich aber auch gezeigt, dass die Gesundheit Nord die Zinsbelastung durch den Neubau nicht aus eigener Kraft tragen kann. Wir werden dafür eine tragfähige Lösung finden“, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz.

Der jetzt vorgelegte Nachfinanzierungsbedarf ergibt sich aus Kostensteigerungen, die auf unterschiedliche Gründe zurückgehen. Dazu gehören unter anderem die Insolvenz einer relevanten Baufirma, ein Einbau von fehlerhaftem Material in der Trinkwasserversorgung, ein Wasserschaden aufgrund von Starkregen sowie Probleme mit fehlerhaftem Material in den Lüftungskanälen. All diese Störungen wirken sich auf Bauablauf und damit auch auf die Kosten aus. Nach derzeitigen Planungen kann der Termin der Eröffnung des Neubaus Ende 2018/ Anfang 2019 gehalten werden.

„Für uns bedeutet die Erhöhung der Baukosten eine weitere wirtschaftliche Herausforderung“, sagte Dr. Pfeiffer, Geschäftsführer Infrastruktur und Technologien der Gesundheit Nord. „Dennoch ist die Nachfinanzierung unumgänglich. Wir sind deshalb froh, dass der Aufsichtsrat uns heute damit beauftragt hat, die Nachfinanzierung durch einen Kredit in die Wege zu leiten.“ Zugleich schreitet die Fertigstellung des Neubaus voran. OP-Säle und Intensivstation sind ebenso wie viele Stationen bereits  baulich in großen Teilen fertig gestellt.

Für die Geschäftsführung ist der Risikobericht ein Instrument, um Risiken bewerten zu können, die sich auf die auf Kosten auswirken könnten – und dann entsprechend frühzeitig reagieren zu können. Insgesamt hat sie dem Aufsichtsrat seit Beginn des Bauprojekts bereits vier solcher Berichte vorgelegt.