Ein anderes Behandlungsspektrum sehen, neue Techniken und Verfahrensabläufe kennen lernen: Die beiden chinesischen Ärzte Hua Wang und Zhimin Ding erhoffen sich von ihrem Aufenthalt in Bremen spannende Erfahrungen und neue Impulse für ihre Arbeit in China. Möglich macht die dreimonatige Hospitanz die Stiftung Deutsch-Chinesischer Technologieaustausch (DCTA) mit Sitz in Düsseldorf. Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist der Gesundheitssektor. Die DCTA Stiftung kooperiert im medizinischen Bereich mit rund 1.200 Krankenhäusern aus 21 chinesischen Städten und Provinzen sowie mit rund 50 Krankenhäusern in Deutschland.
Hua Wang ist Oberarzt an einem Krankenhaus in Shanghai. Seit Anfang März hospitiert er in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Klinikum Bremen-Mitte. Ihn interessieren vor allem die Operationsverfahren bei Kieferfehlstellungen. Im Klinikum Bremen-Mitte ist er damit genau richtig. „Mit jährlich mehr als 100 Operationen in diesem Bereich gehören wir deutschlandweit zu den größten Einrichtungen“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Dr. Jan Rustemeyer. Zhimin Ding verbringt seine Zeit in der Klinik für Radiologie. Der Leitende Oberarzt für Radiologie erhofft sich vor allem neue Einblicke in moderne Bildgebungsverfahren wie Computertomografien (CT) oder Magnetresonanztomografien (MRT). „Dank unseres breiten Behandlungsspektrums haben wir in diesem Bereich einiges zu bieten: Polytraumen, Schlaganfallpatienten, aber auch elektive Eingriffe“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Arne-Jörn Lemke.
Insgesamt hat in den vergangenen Jahren die klinische Versorgung in China große Fortschritte gemacht. „Die Behandlungsqualität in den Großstädten und Zentren ist mit der in Westeuropa und Nordamerika vergleichbar“, sagt Prof. Dr. Dr. Rustemeyer. Allerdings unterscheiden sich mitunter die Abläufe: „In Deutschland ist der gesamte Behandlungsablauf sehr klar strukturiert. Das ist in China nicht immer so“, erklärt Hua Wang. Auch bei der Nachbehandlung gebe es Unterschiede. Beide Hospitanten erhoffen sich, nachhaltige Kontakte nach Deutschland aufbauen zu können.