Wer über die Stationsflure des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess geht, blickt in ein praktisch fertiges Kinderkrankenhaus. Da sind zum Beispiel die großen, hellen Patientenzimmer oder die markanten Stationsstützpunkte, die künftig als zentrale Anlaufstellen die Schaltzentralen einer jeden Station bilden. Wo jetzt noch Handwerker die letzten Feinheiten des neuen Kinderkrankenhauses fertigstellen, werden bereits in wenigen Wochen Stationsteams, Eltern, Kinder und Jugendliche unterwegs sein. Am 23. Februar beginnen die Klinikumzüge, der Countdown für den Start des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess – kurz Elki – hat sozusagen begonnen.
„Die Zielgeraden vor der Eröffnung ist für uns eine besonders aufregende Phase“, sagt Krankenhausdirektorin Juliane Schulze. Die Umzüge sind längst im Detail durchgeplant worden, die Klinikteams zusammengestellt. Und bei allem, was in den letzten Tagen bis zum Start noch zu erledigen ist, steht für Schulze eines klar im Vordergrund. „Überall ist eine riesige Vorfreude zu spüren, dass wir das Elki nun bald mit Leben zu füllen“, sagt die Krankenhausdirektorin.
In den vergangenen Jahren ist hier auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Mitte eines der größten Kinderkrankenhäuser Deutschlands mit vielen hochspezialisierten Bereichen entstanden. Innerhalb von nur 12 Tagen beziehen hier nun die Kinderklinik des Klinikums Links der Weser, die Prof. Hess Kinderklinik samt Kinderonkologie und pädiatrischer Intensivmedizin sowie die Klinik für Kinderchirurgie- und –urologie die neuen Räume. Auf einer Grundfläche von 4.500 Quadratmetern ist alles unter einem Dach vertreten, um Kinder und Jugendliche optimal versorgen zu können. Auch alle Spezialdisziplinen ziehen natürlich mit ins Elki: Dazu zählen Neuropädiatrie, Lungenmedizin, Gastroenterologie (Magen und Darm), Rheumatologie und vieles mehr. Durch die direkte Nachbarschaft zum Klinikum Bremen-Mitte gibt es zudem eine enge Zusammenarbeit mit vielen Disziplinen aus der Erwachsenenmedizin. So können etwa Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen im Hals-Nasen-Ohrenbereich, der Augen oder der Gefäße auch höchstem Niveau behandelt werden.
„Die enge Zusammenarbeit unter den vielen Abteilungen gibt es ja bereits über viele Jahre, mit dem Unterschied, dass viele Bereiche bisher zwischen dem Klinikum Mitte und dem Klinikum Links der Weser aufgeteilt waren“, sagt Prof. Dr. Christian Lorenz, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie am Klinikum Bremen-Mitte. Gerade für operative Eingriffe zum Beispiel waren bisher oftmals umständliche Patiententransporte zwischen zwei Kliniken nötig. Nun sind alle Versorgungsstrukturen unter einem Dach.
„Das ist ein Riesenvorteil auch für die tägliche Zusammenarbeit der Kliniken. Davon profitieren dann natürlich auch unsere zauberhaften Patientinnen und Patienten und ihre Familien“, sagt Dr. Martin Claßen, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin.
Für Patienten und Ihre Angehörigen wird der Aufenthalt spürbar angenehmer werden. Die zum Teil veralteten räumlichen Strukturen waren ein klarer Nachteil in den alten Gebäuden. „Im Neubau haben wir nun geräumige, helle Zimmer – die genügend Platz für Kinder und Eltern bieten“, sagt Krankenhausdirektorin Schulze.
Das Elki ist Arbeitsplatz für etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie zählen zu den insgesamt 2.700 Beschäftigten aus Medizin, Pflege, therapeutischen Berufen, Technik, Küche, Reinigung und Verwaltung, die insgesamt am Klinikum Bremen-Mitte tätig sind. „Das Arbeitsumfeld, das wir hier bieten können, findet man nur selten in Deutschland. Das spüren wir bereits jetzt am gestiegenen Interesse. Dieses Krankenhaus ist ein Leuchtturmprojekt für Bremen und sorgt bundesweit für sehr viel Aufmerksamkeit“, sagt Chefarzt Claßen.
Die Baukosten für das Elki liegen bei etwa 70 Millionen Euro. Sie sind Teil der gesamten Baukosten in Höhe von rund 350 Millionen Euro für den Neubau des Klinikums Bremen-Mitte, das neben dem 2019 eröffneten Erwachsenen-Neubau auch das neue Kinderkrankenhaus umfasst.