Damit das Herz seine Funktion erfüllen und das Blut durch den Körper pumpen kann, ist es wichtig, dass es in einem regelmäßigen Rhythmus schlägt. Bei einigen Patienten ist dieser Rhythmus zu langsam oder das Herz setzt im Extremfall sogar für einige Schläge aus. Ein Bewusstseinsverlust kann die Folge sein. Damit es erst gar nicht so weit kommt, wird diesen Patienten ein Herzschrittmacher implantiert. Im Bremer Herzzentrum am Klinikum Links der Weser wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr als 400 Schrittmacher-Eingriffe durchgeführt. Das entspricht einer Steigerung von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein 300 Mal wurde ein neuer Herzschrittmacher implantiert. Die restlichen Eingriffe beschränken sich auf Schrittmacherwechsel und Korrekturen. „Diese positive Entwicklung ist ein Beleg für die hervorragende Arbeit, die die Kolleginnen und Kollegen in der Schrittmacher-Ambulanz erbringen", sagt Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum Links der Weser.
Die Implantation eines Herzschrittmachers ist mittlerweile ein relativ kleiner und risikoarmer Eingriff. Bei der häufigsten Implantationsmethode formt der Arzt unterhalb des Schlüsselbeins eine kleine Hauttasche in die das Aggregat eingesetzt wird. Die dünnen verformbaren Elektroden werden über eine dicht unter dem Schlüsselbein gelegene Vene vorsichtig bis in den Vorhof oder die Herzkammer vorgeschoben, bis die Spitze direkten Kontakt mit dem Herzmuskelgewebe hat. Dort werden die Elektroden fest im Gewebe verankert. Über ein Kabel erhält das Aggregat ständig Informationen über den Herzrhythmus. Wird ein zu langsamer, zu schneller oder unregelmäßiger Rhythmus festgestellt, werden über die Elektroden elektrische Impulse zum Herzen gesandt, um es zum gleichmäßigen Schlagen anzuregen. Herzschrittmacher-Implantationen werden häufig ambulant vorgenommen, so dass die Patienten schon einen Tag nach dem Eingriff die Klinik wieder verlassen können. Bei der Behandlung von sehr komplexen Rhythmus-Störungen arbeiten die Experten des Klinikums Hand in Hand mit den Ärzten der Elektrophysiologischen Praxis auf dem Klinikgelände.