Die Diagnose Krebs ist für Betroffene und Angehörige vor allem erst einmal eines: ein Schock. Gleichzeitig haben sich die Möglichkeiten in der Krebstherapie in den vergangenen Jahren aber auch wesentlich weiterentwickelt. Neben gestiegenen Heilungschancen haben viele Krebspatienten heute auch eine oft deutlich längere Lebenserwartung, als das noch vor wenigen Jahren der Fall war. Der Krebs ist angreifbarer geworden.
„Die Behandlung von Tumoren wird immer komplexer. Und wir haben heute deutlich mehr wirksame Optionen, den Krankheitsverlauf zu beeinflussen“, sagt Prof. Dr. Ruben Plentz. „Jeder Fall muss deshalb ganz individuell therapiert werden.“ Der Chefarzt aus dem Klinikum Bremen-Nord macht mit seinem Klinikteam den Auftakt der mehrteiligen Telefonsprechstunde des Klinikums Bremen-Nord. An vier Terminen – immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr – sind Chefärztinnen und Chefärzte direkt erreichbar, um Fragen zu bestimmten Erkrankungen zu beantworten, Zweitmeinungen einzuholen oder hilfreiche Tipps zu geben. Am Mittwoch, 29. September, können Betroffene und Angehörige unter der Nummer 0421 6606-1051 ihre Fragen zu Krebserkrankungen, Behandlungsmöglichkeiten, Diagnostik und Prävention direkt stellen.
„Wir haben heute mehr Möglichkeiten, den Krebs gezielter anzugreifen, die Forschung macht hier große Fortschritte“, sagt Plentz. Ein Beispiel sei die Molekulare Tumoranalyse. Hierbei wird der Fokus stärker auf die individuellen Eigenschaften des Tumors gerichtet, um bisher unbekannte Schwachstellen zu entdecken und ihn gezielter angreifen zu können. „Wir wissen heute: Die Tumorzellen sind bei jedem Menschen anders – selbst wenn es sich um die gleiche Krebsart handelt“, so Plentz. Und deshalb seien auch die Angriffspunkte oft ganz verschiedene.
Bei der molekularen Tumoranalyse geht man über die bekannten Marker hinaus, das Tumorgewebe wird in Kooperation mit der Universitätsklinik Tübingen auf insgesamt 766 weitere relevante Gene untersucht. „Wir suchen quasi nach den Exoten“. Im besten Fall ergeben sich daraus Auffälligkeiten für neue Therapieansätze, die man so bisher nicht kannte“, sagt Plentz. „Wir dürfen den Patienten da zwar keine falschen Hoffnungen machen. Aber die molekulare Tumoranalyse und individuelle Therapie ist derzeit eines der spannendsten Themen in der Krebsforschung“, sagt Plentz.
6. Oktober: Knochenzement und Osteoporose
Die Themen der Telefonsprechstunde des Klinikums Bremen-Nord gehen in den Wochen danach noch weit über die Krebstherapie hinaus: Am 6. Oktober beantwortet Dr. Richard Delebinski, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie, unter der Nummer 0421 6606-1404 Fragen zur chirurgischen Behandlung von Osteoporose – eine Krankheit, bei der die Stabilität und Dichte der Knochen immer weiter abnimmt. Bei vielen Betroffenen sind die Knochen so instabil, dass sie ohne große äußere Einflüsse häufig brechen. Helfen kann hier zum Beispiel im Wirbelbereich heutzutage die sogenannte Kyphoplastie. Dabei werden die Knochen mit Knochenzement wieder stabilisiert, das Verfahren ist minimalinvasiv möglich, die Beweglichkeit bleibt erhalten.
13. Oktober: Parkinson besser kontrollieren
Am 13. Oktober steht das Thema Parkinson im Fokus. Dr. Matthias von Mering und Prof. Dr. per Odin beantworten unter den Telefonnummern 0421 6606-2932 und 0421 6606 2920 Fragen zu modernen Behandlungsverfahren – zum Beispiel der Parkinson-Komplextherapie und neuesten Pumpenverfahren, die die Krankheit auch im fortgeschrittenen Stadium kontrollierbarer machen können.
20. Oktober: Umgang mit Demenz
Zum Abschluss des ersten Blocks geht es um das Thema Demenz. Hier zu können sich Angehörige und Patienten am 20. Oktober direkt bei der Chefärztin Dr. Michaela Bütow melden. Sie ist dann ebenfalls von 16 bis 18 Uhr unter der Nummer 0421 6606 1801 erreichbar. Für November und Dezember ist ein weiterer vierteiliger Block der Telefonsprechstunde geplant, dann auch unter anderem mit Themen aus der Viszeralchirurgie (Dr. Steffan Jackobs), der Gefäßmedizin (Dr. Matthias Trede) und der Gynäkologie (Dr. Marc Radosa).
Mehr Informationen zum Klinikum Bremen-Nord gibt es unter www.gesundheitnord.de/kbn