Der Klinikverbund Gesundheit Nord setzt den positiven Trend in der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns fort: Für das Jahr 2009 kann der Konzern einen positiven Jahresabschluss von über fünf Millionen Euro vorweisen. „Damit ist die Wende in der wirtschaftlichen Zukunftssicherung des Klinikverbunds Gesundheit Nord geschafft – die Sanierung ist allerdings noch nicht abgeschlossen“, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende der Gesundheit Nord, Senatorin Ingelore Rosenkötter heute (22. September 2010) bei einer Pressekonferenz anlässlich der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Gesundheit Nord.
Zum ersten Mal konnte der Konzern damit aus eigener Kraft einen positiven Jahresabschluss vorlegen. Dieses positive Ergebnis hatte sich bereits zum Ende des vergangenen Jahres abgezeichnet – nun ist der Abschluss von 5.026.000 Euro auch von Wirtschaftprüfern testiert und vom Aufsichtsrat bestätigt worden. Besonders erfreulich: Auch das Klinikum Bremen-Mitte, bisher das Sorgenkind des Konzerns, konnte 2009 eine wirtschaftliche Konsolidierung erreichen. „Damit können wir sicher sein, dass wir die wirtschaftlichen Belastungen, die durch den Teilersatzneubau am Klinikum Bremen-Mitte in den nächsten Jahren auf uns zukommen werden, aus eigener Kraft stemmen können“, sagte Privatdozent Dr. Diethelm Hansen, Sprecher der Gesundheit-Nord-Geschäftsführung. Ingesamt liegen das Klinikum Bremen-Mitte, das Klinikum Bremen-Ost sowie das Klinikum Links der Weser deutlich im positiven Bereich.
Lediglich das Klinikum Bremen-Nord schaffte 2009 keine schwarze Null. Doch auch hier sieht die Geschäftsführung der Gesundheit Nord für die Zukunft einen Aufwärtstrend: „Wir werden noch in diesem und im kommenden Jahr rund 7,4 Millionen Euro in wichtige Projekte zur Zukunftssicherung des Klinikum Bremen-Nord investieren.“ So wird beispielsweise die Psychiatrie des Klinikums ebenso ausgebaut wie die Gefäßmedizin. Geplant sind zudem eine Spezialstation für akute Schlaganfallpatienten, eine so genannte Stroke Unit sowie der Aufbau einer kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik und die Einrichtung einer Komfortstation. Und nicht zuletzt hat das Klinikum mit der Inbetriebnahme des neuen Hubschrauberlandeplatzes dafür gesorgt, dass Schwerverletzte in Bremen Nord künftig noch optimaler versorgt werden können.
Insgesamt konnte die Zahl der Patientinnen und Patienten in den vier Krankenhäusern 2009 gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht werden, während die Zahl der Beschäftigten weiter gesunken ist. „Betriebsbedingte Kündigungen und eine Absenkung des Tarifgehaltes schließen wir weiter aus. Der geplante Stellenabbau wird aber fortgesetzt. Bisher sind durch natürliche Fluktuation rund 450 Vollzeitstellen abgebaut worden“, so Rosenkötter. Auch Dr. Hansen betont: „Wir müssen den eingeschlagenen Weg weiter gehen, wenn wir langfristig erfolgreich sein wollen. Die Sanierung ist zur Hälfte geschafft. Es liegt aber noch ein schwieriger Weg vor uns.“
Die letzten Monate haben gezeigt, wie angespannt die wirtschaftliche Lage nach wie vor ist. Vor allem durch den Ärztestreik im Juni dieses Jahres mussten die Krankenhäuser der Gesundheit Nord Erlösrückgänge verkraften, weil eingeplante Leistungen nicht erbracht werden konnten. Diese Lücke gilt es nun mit erhöhter Kraftanstrengung bis zum Jahresende zu schließen. Der Klinikverbund setzt daher auch weiterhin auf eine strukturelle Erneuerung, um künftig wirtschaftlicher arbeiten zu können.
Einer der Grundpfeiler dieser strukturellen Veränderungen ist der geplante Teilersatzneubau, bei dem große Teile des Klinikums Bremen-Mitte um- bzw. neu gebaut werden. Mit diesem Thema befasste sich der Aufsichtsrat ebenfalls ausführlich: Er stimmte dem endgültigen Entwurf zu. Damit kann die Umsetzung nun beginnen, wichtige Arbeiten wie die Aushebung der Baugrube und die Erstellung des Rohbaus können in den nächsten Wochen ausgeschrieben werden. Bereits Anfang Oktober werden die ersten Gebäude auf dem Gelände abgerissen. Zudem kann nun die Planung des Innenausbaus beginnen. Die Raumplanung ist damit abgeschlossen. Insgesamt sieht der Neubau 750 Betten vor, einen neuen zentralen OP-Bereich, der mit 16 Sälen deutlich größer ist als der bisherige, sowie ein neues Notfallzentrum für Erwachsene und Kinder. Dem Aufsichtsrat präsentierte die Geschäftsführung ein neues Modell des Gebäudes, das einen ersten Eindruck vom neuen Klinikum Bremen-Mitte vermittelt. Die Kosten für den Teilersatzneubau belaufen sich nach aktueller Kostenermittlung auf 230 Millionen Euro. Zudem soll in den kommenden Jahren eine Summe von rund 24 Millionen Euro in neue Medizintechnik am Klinikum Bremen-Mitte investiert werden.
Insgesamt investiert die Gesundheit Nord im laufenden Jahr rund 70 Millionen Euro in Baumaßnahmen und weitere rund 30 Millionen in Einrichtung, Ausstattung und technische Geräte der Klinika. Diethelm Hansen: „Damit werden wir weitere wichtige Schritte gehen, um die kommunalen Krankenhäuser Bremens zukunftsfähig zu machen und die medizinische Versorgung der Menschen in Bremen und der Region weiter zu verbessern.“
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