Eine von drei Frauen und einer von fünf Männern über 50 leiden unter Osteoporose, oft ohne es zu wissen: Diese schleichende Erkrankung – umgangssprachlich Knochenschwund genannt – macht sich meist kaum bemerkbar, bis es zum ersten Knochenbruch kommt. „Unsere Kochen bestehen aus Gewebe, das sich im Laufe unseres Lebens fortlaufend erneuert. Dabei ersetzt unser Körper alte Knochensubstanz durch neue“, sagt Dr. Thomas Hilmer, Chefarzt der Geriatrie am Klinikum Bremen-Ost. Dieses Gleichgewicht könne jedoch bei älteren Menschen gestört sein. Dann werde die Knochensubstanz schneller abgebaut, als sie vom Körper erneuert werden kann. Der Knochen wird poröser und kann leichter brechen.
Bei der Entstehung und Ausprägung spielen erbliche Anlagen genauso eine Rolle wie Lebensweise und Vorerkrankungen. „Um der Osteoporose vorzubeugen, kann man aber selbst einiges tun“, sagt Dr. Amit Choudhury, Chefarzt der Geriatrie am Klinikum Bremen-Nord und als Osteologe Spezialist für Knochenerkrankungen im Alter. „Wichtig ist beispielsweise, auf eine Kalzium- und Vitamin D-reiche Ernährung zu achten.“ Diese reiche aber nicht aus. „Zusätzlich brauchen wir Sonnenlicht. Da das in Norddeutschland aber ja oft rar ist, kann man sich bei Vitamin D-Mangel auch gut verträgliche Präparate vom Hausarzt verschreiben lassen“, so der Geriater.
Ein zweiter wichtiger Faktor zur Vorbeugung sei die regelmäßige Bewegung: „Leichte Erschütterungen auf das Knochengerüst, regen den Knochenstoffwechsel an, neue Knochenbälkchen aufzubauen. Dadurch wird der Kochen wieder dichter und stabiler.“ Dazu reiche der regelmäßige tägliche Spaziergang allein nicht aus, auch wenn dieser sehr empfehlenswert sei. „Am besten ist ein individuell zusammengestelltes Kraft-und Ausdauertraining“, so Choudhury. Das sei auch bis ins hohe Alter möglich. In den Zentren für Alterstraumatologie in Bremen-Ost und Bremen-Nord ist die Abklärung einer Osteoporose grundsätzlich diagnostischer Standard.