Für viele Menschen hat die Pandemie zu einer großen seelischen Belastung geführt. „Depressive Erkrankungen haben in den letzten anderthalb Jahren zugenommen“, sagt Dr. Dr. Peter Bagus, Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost. Auch in seiner Klinik, in der Erwachsene aller Altersgruppen insbesondere mit Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen und Essstörungen psychotherapeutisch behandelt werden, ist die Warteliste inzwischen lang. Aber nicht immer ist eine stationäre Therapie bei depressiven Störungen überhaupt nötig. Oft reicht eine gute ambulante Begleitung durch einen Psychotherapeuten. Nur - wer braucht wann welche Unterstützung? Wer sich über Wochen antriebslos, schlapp und niedergeschlagen fühle und zunehmend Probleme habe, seinen Lebensalltag zu gestalten, sollte sich unbedingt Hilfe holen, rät Bagus.
Als ersten Anlaufpunkt bieten er und sein Team am kommenden Freitag (2. Juli) von 14 bis 16 Uhr eine Telefonsprechstunde zu depressiven Krisen an. Hier kann man sich für sich oder nahestehende Personen einen ersten Rat und eine Einschätzung holen. Die Bremer Telefonnummer lautet: 408- 2102.
An den kommenden Freitagen gibt es weitere Telefonsprechstunden: Am 9. Juli geht es um Angststörungen, am 16. Juli um Essstörungen.
Zur Person
Dr. Dr. Peter Bagus ist seit 2009 Chefarzt der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost. Er ist sowohl Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie als auch für Psychiatrie. Nach Stationen an den Universitätskliniken in Münster, Mannheim und Essen war Bagus drei Jahre Oberarzt für Psychosomatische Medizin an der LWL-Klinik Dortmund.