Über Jahrzehnte hinweg war es Standard: Um so genannte Senkungserkrankungen, also die Absenkung des Beckenbodens bei Frauen, zu beheben, wurde die Gebärmutter vollständig entfernt. Heute gibt es sehr viel schonendere OP-Methoden, bei denen der Halteapparat des Beckenbodens erhalten bleibt und nur das abgesenkte Gewebe entfernt wird. Die Folge: Der Eingriff ist für die Patientinnen weniger belastend, die Narbe ist winzig und die Erfolge sind größer. Das Beckenbodenzentrum des Klinikums Links der Weser stellt am 22. Juni bei einer Patientenveranstaltung die neuesten Operationstechniken und Behandlungsmethoden vor.
Ab 17 Uhr werden die Experten des Beckenbodenzentrums im Hörsaal des Visit-Hotels direkt am Klinikum Links der Weser betroffene Frauen und Interessierte darüber informieren, wie Senkungserkrankungen erfolgreich therapiert werden können. Bei diesen Erkrankungen senken sich die inneren Geschlechtsorgane so weit ab, dass die Kontinenz erheblich beeinträchtigt wird. Dr. Stefan Borowski, Oberarzt im Beckenbodenzentrum, wird zeigen, wie heute mit Hilfe von hochauflösenden dreidimensionalen Bildern anatomische Strukturen genau dargestellt werden können. So kann der Operateur besonders schonend operieren und deutlich bessere Ergebnisse als früher für die Patientinnen erzielen. Kleinste Blutgefäße, winzige Nervenstränge und wichtige Strukturen des Halteapparates des Beckenbodens können erhalten werden, der Blutverlust wird reduziert und auch die Operationszeiten sind kürzer. Ein Nebeneffekt dieser minimal-invasiven Technik ist, dass eine lange Operationsnarbe auf dem Unterbauch vermieden werden kann. Seit Januar 2016 werden die minimalinvasiven Beckenbodenoperationen im Klinikum Links der Weser mit Hilfe dieser innovativen Technik durchgeführt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung, die im Rahmen der Weltkontinenzwoche (20. bis 26. Juni) stattfindet, ist kostenlos.