Dass er mal eine Mediziner-Karriere beginnen würde, das hatte Dr. Oliver Müssig lange Zeit eigentlich gar nicht geplant. „Dass ich diesen Weg eingeschlagen habe, war eher einem Zufall geschuldet“, sagt er. Müssig hatte damals eine Absage für seinen Wunschplatz im Zivildienst erhalten. Stattdessen bekam er einen Ziviplatz im Krankenhaus. Und dort wurde seine Leidenschaft für die Medizin erst so richtig entfacht. Der Zufall wurde also schnell zu einem echten Glücksfall für die Medizin und für Müssig selbst. Er absolvierte sein Studium, wurde Assistenzarzt, später dann Leitender Oberarzt. Seit Januar dieses Jahres ist Dr. Oliver Müssig nun zum Chefarzt der Zentralen Notfallaufnahme am Klinikum Bremen-Ost aufgestiegen – und das zu einer besonders spannenden Zeit.
Denn sein Klinikbereich wird in den kommenden Monaten umgebaut. Die Aufnahmestation wird dann direkt an die interdisziplinäre zentrale Notaufnahme gekoppelt. „Eine Aufnahmestation hat nicht jedes Krankenhaus. Und es ist von großem Vorteil, sowas zu haben“, sagt Müssig. Es gebe dadurch direktere Abläufe und kürzere Wege, von denen nicht nur die Mitarbeiter profitierten sondern insbesondere auch die Patienten. Abgesehen von diesen baulichen Veränderungen schätzt Müssig ohnehin das ganzheitliche Konzept am Klinikum Bremen-Ost; dass dort neben den somatischen – also körperlich erkrankten oder verletzten Menschen – auch die psychiatrischen Patienten eine große Rolle spielen. „Die Fälle und das Behandlungsspektrum sind hier sehr vielfältig“, sagt Dr. Oliver Müssig, der das Klinikum Bremen-Ost seit vielen Jahren und als geschätzter Kollege vielleicht so gut kennt wie nur wenige sonst. Entsprechend wenig Anlaufzeit hat er nun benötigt, um in seine neue Aufgabe als Chefarzt hineinzuwachsen. Als Leitender Oberarzt stand er zudem auch bereits in ähnlich verantwortungsvoller Position.
Journalist, Elektroniker, Basketballer und Band-Leader
Vielfältig – diese Eigenschaft trifft nicht nur auf das Behandlungsspektrum, sondern auch auf Dr. Oliver Müssig selbst zu. Bevor er seine Ärztekarriere begann, hatte er schon viele andere Berufserfahrungen gesammelt. Er absolvierte direkt nach der Schule eine Energieelektroniker-Ausbildung, schrieb als freier Journalist für die Sport- und Kulturredaktion der Nienburger Tageszeitung „Die Harke“ und er war zudem ein sehr ambitionierter Basketballer. Dass er erst ein paar Jahre später seine Medizinerkarriere begann und somit etwas älter war als die meisten anderen angehenden Ärzte, habe bei manchem Bewerbungsgespräch für Aufsehen gesorgt.
„Aber es geht eben nicht immer geradlinig im Leben. Und diese Vielfalt und Erfahrungen sehe ich als großen Schatz an“, sagt Müssig. Mit seinem Weg zeigt er, dass eine erfolgreiche Karriere auch anders funktionieren kann, als wenn sie von vorne bis hinten im Detail durchgeplant ist. Und die Vielfalt, die Oliver Müssig nicht nur als Arzt sondern auch als Typ auszeichnet, hat er sich bis heute erhalten. Eine Laufbahn als Basketballer oder Journalist hat sich zwar mittlerweile erledigt, dafür hält Müssig einem anderen großen Hobby die Treue. Denn er spielt seit vielen Jahren und bis heute noch in seiner eigenen Band und tritt regelmäßig im norddeutschen Raum auf. „Unsere Musik geht größtenteils in Richtung Indie Pop. Aber wie die Band heißt, behalte ich lieber für mich“, sagt Oliver Müssig.