Freizeitsportler haben im Alltag wohl eher selten Berührungspunkte mit Bundesligaprofis oder Nationalspielern. Es sei denn, sie sind Patient im RehaZentrum am Klinikum Links der Weser. Denn hier teilen sich ganz normale Patienten nicht nur Räume und Geräte mit den Profis des SV Werder Bremen, sie werden auch vom selben Therapeuten-Team behandelt. Diese Mischung ist einer der Erfolgsfaktoren des RehaZentrums, das sich seit 2002 in modernen Räumen direkt am Klinikum Links der Weser befindet. Jetzt ist die Einrichtung als bundesweit erstes ambulantes RehaZentrum vom renommierten Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (IQMG) zertifiziert worden.
„Uns zeichnen vor allem drei Dinge aus: die lange Tradition, die freundliche Atmosphäre und die hohe Qualifikation unserer der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, ist Dr. Götz Dimanski, ärztlicher Geschäftsführer und Chefarzt des Bereichs Sportmedizin im RehaZentrum, überzeugt. Rund 110 Mitarbeiter – Ärzte, Psychologen, Sportlehrer, Physio-und Ergotherapeuten, Ernährungs- und Sozialberater und andere – sind im RehaZentrum beschäftigt. Das junge Team führt rund 150 sportmedizinische Behandlungen am Tag durch. Insgesamt bietet die Einrichtung - ein Tochterunternehmen des SV Werder Bremen und der Gesundheit Nord - 50 kardiologische und 90 orthopädische Reha-Plätze. Durch die Zusammenführung von kardiologischer, orthopädischer und sportmedizinischer Reha unter einem Dach bietet das Zentrum verletzten Sportlern ein in Bremen einmaliges Leistungsspektrum. Die Patienten kommen aus allen Alternsstufen: „Wir behandeln Jugendliche genauso wie ältere Leute“, erzählt Chefarzt Dimanski.
Ein großer Erfolg sei auch das Programm „Intensive Nachsorge“, bei der die erreichten Trainingseffekte nach Beendigung der eigentlichen Reha-Maßnahme gefestigt werden sollen. Dabei können die ehemaligen Patienten die Räume des RehaZentrums unter fachlicher Anleitung nach ihrem Feierabend nutzen. Angeboten wird beispielsweise Krafttraining an Geräten, Wassergymnastik oder Übungen zur Stärkung der Muskulatur. Insgesamt stehen rund 3400 Quadratmeter Fläche zur Verfügung – in freundlichen, modern eingerichteten und hellen Räumen. „Entscheidend ist für uns, dass wir bei allen Maßnahmen die Patienten in die therapeutischen Entscheidungen mit einbeziehen“, erläutert Dimanski. „Für sie müssen die Prozesse gut strukturiert und transparent sein.“
Dieser Aspekt – die Einbeziehung des Patienten – spielte auch bei der Vergabe des Zertifikates eine entscheidende Rolle. Auch die Mitarbeiterentwicklung und die internen Kommunikationsstrukturen der Einrichtung kamen auf den Prüfstand. „Das hat uns dazu gebracht, uns selbst noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten“, berichtet Anna Sudek, kaufmännische Leiterin des Reha-Zentrums. Ein Ergebnis sei beispielsweise gewesen, dass die Berufsgruppen die Zusammenarbeit untereinander noch einmal verbessern. „Insgesamt aber haben wir festgestellt, dass wir ein motiviertes, gut funktionierendes Team sind“, freut sich Sudek. Fast zwei Jahre nahm der Zertifizierungsprozess in Anspruch. Auf den Lorbeeren ausruhen allerdings können und wollen sich die Mitarbeiter des RehaZentrums jetzt nicht: „Das Zertifikat setzt einen laufenden Prozess der Verbesserung voraus, und den wollen wir natürlich auch weiterhin beschreiten“, sagt Dr. Dimanski. Davon werden nicht nur die Mitarbeiter profitieren, sondern vor allem die Patienten – Freizeitsportler genauso wie Profis.