Wer am Freitag durch den Haupteingang des Klinikums Links der Weser kam, auf den wartete eine besondere Aktion. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin hatte zum Welt-Frühgeborenen-Tag einen Informationsstand aufgebaut. Dazu gehörte auch eine Wäscheleine mit neun kleinen weißen Kindersöckchen-Paaren und einem noch kleineren lilafarbenen Paar. Das sollte nicht nur hübsch aussehen, sondern auch einen statistischen Wert verdeutlichen: Denn statistisch gesehen kommt jedes zehnte Baby als Frühgeborenes zur Welt.
Der Welt-Frühgeborenen-Tag soll die Herausforderungen für Frühchen und ihre Eltern in den Fokus rücken. Den Aktionstag gibt es bereits seit 2008. Er geht auf die Initiative der Organisation "Europeam Foundation for the Care of Newborn Infants" (EFCNI) und weitere weltweite Partner zurück. Die Bremer Ärztin Melanie Hohmann und die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Mandy Ziebart und Catrin Renner hatten für die Besucher entsprechend viel Informationsmaterial parat - und sogar einen echten Inkubator mitgebracht, in dem Frühchen versorgt und überwacht werden, solange sie selbst noch nicht genügend Kraft zum Überleben haben. Der Begriff "Frühgeborene" bezeichnet übrigens alle Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Gezählt werden meist aber vor allem diejenigen, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden, unter 1500 Gramm Geburtsgewicht haben und deshalb intensive medizinische Unterstützung brauchen. Am Klinikum Links der Weser werden etwa 120 sehr kleine Frühchen im Jahr behandelt.
Besondere Unterstützung hatte das Bremer Klinik-Team dieses Mal durch die kleine Emilia. Die Tochter von Catrin Renner war zwar nicht als Frühchen zur Welt gekommen, dafür durfte sie ihre Mutter an diesem besonderen Tag einfach mal bei der Arbeit begleiten.
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