„Drei, zwei, eins…“. Als die Erwachsenen und Kinder beim Runterzählen schließlich bei null angekommen waren, ließen sie die Schnüre los. Und mit einem Mal stiegen Dutzende Luftballons in den Himmel über der Kinderklinik. Jeder Ballon war versehen mit einer Botschaft und natürlich mit dem Namen des Absenders. Es war der stimmungsvolle Höhepunkt eines überaus gelungenen Frühchen-Festes am Klinikum Bremen-Nord.
36 Erwachsene und 30 Kinder waren gekommen, um gemeinsam den Welt-Frühgeborenen-Tag zu feiern. Der jüngste Teilnehmer war sieben Monate alt, aber auch jede Menge Kleinkinder und sogar junge Erwachsene waren dabei. Claudia Warnke aus Osterholz-Scharmbeck zum Beispiel hatte nicht nur ihre älteste Tochter Jasmin, die vor 23 Jahren als Frühgeborenes zur Welt gekommen war, mitgebracht. Auch Warnkes vierjährige Zwillinge Julia und Jolina, ebenfalls Frühchen, waren zum Feiern da.
„Eine aufregende Zeit“, habe sie und ihre Familie hinter sich, sagte Mutter Claudia Warnke als sie sich noch einmal an die mitunter komplizierten Anfangsmonate ihrer Kinder erinnerte. Die Zwillinge waren damals in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen, ihre älteste Tochter Jasmin sogar schon in der 26. Woche. Wirklich erleichtert sei man erst gewesen, als die normale Nahrungsaufnahme bei den Babys klappte und diese auch ihre Temperatur selbst halten konnten.
„Es ist immer wieder schön zu sehen, was aus den Frühgeboren, die uns auch mal Kopfzerbrechen bereitet haben, heute geworden ist“, sagte Chefarzt Gunter Simic-Schleicher bei seiner Begrüßungsrede. Von den einstigen Sorgen war auf den Fest am Donnerstag nun nichts mehr zu spüren. Es herrschte eine überaus gelöste Stimmung. Es wurde viel gelacht, erinnert, erzählt – und nicht zuletzt gespielt. Die Kinder konnten sich im Bällebad vergnügen und mit Hüpfbällen austoben. Auch eine Schminkstation und sogar eine Smoothie-Bar für fruchtige Erfrischungen waren aufgebaut worden.
Das Kinderklinikteam um die stellvertretende Stationsleitung Sylvie Stolle hatte die Veranstaltung eineinhalb Monate zuvor geplant. Dass das Fest nun so gut ankam, darüber sei das Team unglaublich glücklich gewesen. „Als wir abends nach Hause gefahren sind, hatten wir immer noch ein Lächeln auf den Lippen“, sagt Sylvie Stolle. Und viele Eltern und Kinder dürften mit einem ähnlichen Gefühl nach Hause gefahren sein.
Den Welt-Frühgeborenen-Tag gibt es seit 2008. Er geht auf die Initiative der Organisation „European Foundation for the Care of Newborn Infants“ (EFCNI) und internationaler Partner zurück. Der Tag soll auf die großen Herausforderungen von Frühgeborenen und ihren Eltern aufmerksam machen.