Erstmals ist am Klinikum Bremen-Mitte ein an Covid 19 erkrankter Patient am Auge operiert worden. Die etwa einstündige Operation fand vergangene Woche in einem speziellen Operationssaal statt. Wegen einer Netzhautablösung war dieser Eingriff dringend notwendig. Der Patient hatte sich mit Sehstörungen und Erkältungssymptomen in der Klinik gelmeldet. Die Testung auf Corona war positiv. Sein Zustand verschlechterte sich so rasant, dass er auf der Intensivstation beatmet werden musste. Dennoch entschied man sich für die Augenoperation.
„Bei Operationen im Kopf- und Halsbereich sind die Ärzte besonders stark infektionsgefährdet, da Aerosole in die Umgebungsluft weichen können", erklärt Dr. Erik Chankiewitz, Chefarzt der Augenklinik am Klinikum Bremen-Mitte. „Deshalb gelten bei dringend notwendigen Eingriffen höchste Sicherheitsstandards, wie Schutzausrüstung: FFP3- Atemmaske, Schutzkittel, Brille oder Visier." Voraussetzung ist außerdem ein spezieller Operationssaal. Operationen mit hochinfektiösen Patienten können ausschließlich in Sälen mit spezieller Klimaraumtechnik wie besonderen Filtern und Unterdruck-Technik stattfinden, welche ein Verteilen der Viren in andere Räume unmöglich machen. Diese technische Ausstattung mit Unterdruck haben nur einige Operationssäle im Neubau des Klinikums Bremen-Mitte. Das notwendige Equipment, ein Operationsmikroskop und ein spezielles Gerät für Augenoperationen, wurde aus dem Außenhaus der Augenklinik dazu extra in den Zentral-OP-Bereich gebracht. Der Patient befindet sich unterdessen auf dem Weg der Besserung. Er konnte noch am Tag des Eingriffs von der Beatmung genommen werden und das Auge erholt sich.