Viele Schülerinnen und Schüler der Bremer Physiotherapieschule sind sich in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem am Bildschirm begegnet. Der Unterricht per Videokonferenz ist wie fast überall auch für die angehenden Physiotherapeutinnen und –therapeuten ein wichtiger Baustein gewesen, damit es in ihrer Ausbildung weitergehen konnte. 78 Auszubildende in insgesamt drei Jahrgängen zählt die Physiotherapieschule aktuell. Im Fokus steht in diesem Jahr eine andere beeindruckende Zahl. Denn: In diesem Jahr wird die Schule 25 Jahre alt.
Von Laptops und Videokonferenzen war man in den 1990er-Jahren noch weit entfernt. „Damals hatten wir noch Overheadprojektoren, Diaprojektoren, Videoplayer und Kassettenrekorder für die Unterrichte. Es gab ein PC für alle Angestellten, aber außer der Verwaltungskraft konnte niemand damit wirklich umgehen. „Ich auch nicht““, erzählt Kerstin Haupt mit einem Augenzwinkern.
Kerstin Haupt ist die Leiterin der Schule und fast von Anfang an dabei. Sie begann sechs Monate nach der Eröffnung als Dozentin an der Schule. Das war 1996. Am 1. März öffnete die Physiotherapieschule unter der Trägerschaft der Bremer Heimstiftung, damals noch im Keller des Stiftungsdorfes Hemelingen. 1998 zog die Schule dann weiter in die Schleifmühle und 2009 ins Fedelhören. Seit 1. August 2019 gehört sie zur Bildungsakademie der Gesundheit Nord.
24 Ausbildungsplätze gab es 1996 pro Jahrgang, heute sind es 26, hinzu kommen 9 Lehrerinnen und Lehrer sowie 11 Dozentinnen und Dozenten. „Die Ausbildung ist attraktiv und die Nachfrage groß. Es bewerben sich heute auch mehr Jungen auf die Ausbildung als noch in den Anfangsjahren“, sagt Haupt. Das gesamte Team besteht heute auch aus vielen ehemaligen Schülerinnen und Schülern. „Einige sind nach der Ausbildung und diversen Stationen draußen im Berufsleben und nach einem Studium gerne wieder zu uns zurückgekehrt“, sagt Haupt.
Viele Ehemalige würde sie natürlich auch gerne bei einer Jubiläumsfeier begrüßen. So wie 2006, als man das zehnjährige Bestehen in der Bremer Waldbühne feierte oder 2016, als man das 20-jährige Bestehen zusammen mit mehr als 100 ehemaligen Schülerinnen und Schülern feierte. Eine große Feier lässt die Pandemie zum Jubiläum in diesem Jahr zwar wahrscheinlich nicht zu, dafür steht im Sommer ein anderer Höhepunkt an. Zusammen mit der Schule für Logopädie, die in diesem Jahr 30 wird, bekommt die Physiotherapieschule ein neues Zuhause. In der Dölvesstraße sind die beiden Schulen künftig gemeinsam unter einem Dach. „Wir freuen uns auf die neuen Räumlichkeiten. Das ist eine gute Grundlage, um die Ausbildung auch interdisziplinär weiter auf einem hohen Niveau zu entwickeln“, sagt Kerstin Haupt. Und wer weiß, vielleicht kann man dann ja schon wieder in einem größeren Rahmen auf Umzug und Jubiläum anstoßen – ganz ohne Videokonferenz.
Die Physiotherapieschule ist eine von insgesamt zwölf Ausbildungsmöglichkeiten in der Gesundheit Nord. In der Bildungsakademie, dem Ausbildungszentrum der Gesundheit Nord, werden insgesamt mehr als 900 Schülerinnen und Schüler in zwölf verschiedenen Gesundheitsfachberufen ausgebildet. Mehr Infos zur Ausbildung erhalten Sie unter www.gesundheitnord.de/ausbildung