Im Klinikum Bremen-Nord haben 20 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger am Freitag, den 17. Oktober im Rahmen des Projektes „Schulstation“ einen Teil der Intensivstation, die Intermediate Care Einheit (IMC), übernommen. Für die nächsten vier Wochen liegt sowohl die Verantwortung für die komplette Pflege der Patienten als auch die Organisation und Struktur des Tagesablaufs in den Händen der 17 Schülerinnen und drei Schüler des Kurses 2012 A.
Zum ersten Mal findet das Projekt auf einer Intensivstation statt und stellt damit erhöhte Anforderungen an die Auszubildenden. „Die Krankheitsbilder der maximal acht Patienten auf der IMC erfordern einen hohen Betreuungs- und Überwachungsaufwand, aber keine klassische intensivmedizinische Versorgung“, sagt Klinikpflegeleiter Ralph Schumacher. Auch sei keiner der Patienten auf eine künstliche Beatmung angewiesen. Die examinierten Pflegekräfte der Station unterstützten die Schüler nur in kritischen Situationen. „Die Patienten sind in den besten Händen“, beschreibt er seinen Eindruck nach den ersten Tagen.
„Wir wollen unsere Schüler so gut wie möglich auf ihren künftigen Berufsalltag vorbereiten“, sagt Jörg Bussmann, Projektleiter und Diplom Berufspädagoge am Integrativen Bildungszentrum (IBZ) des Klinikums. Er spricht aus Erfahrung, denn das IBZ macht bereits seit 2005 gute Erfahrungen mit den Schulstationen. Theorie und Praxis werden in diesen Wochen eng miteinander verknüpft, praktische Fertigkeiten und theoretische Kenntnisse werden vertieft. „Dazu gehören auch sogenannte Hintergrundtätigkeiten wie die Koordination und Organisation aller Aufgaben eines stationären Alltags“, erklärt der Lehrer für Pflege. Verantwortungsbewusstsein, Kritikfähigkeit und Argumentation würden in einer derartig intensiven Arbeitsphase ebenfalls geschult.