Als das Bremer Sozialpädriatische Institut (SPI) im Jahr 1978 gegründet wurde, da war es eines der ersten Kinderzentren in Deutschland überhaupt. Dass Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen fachübergreifend zum Wohle der Kinder in einem Gesundheitszentrum zusammenarbeiteten, war damals noch weitgehend einzigartig. 25.000 Kinder mit körperlichen, seelischen oder sozialen Entwicklungsauffälligkeiten wurden im SPI seither behandelt, viele davon ab Geburt beim Großwerden begleitet. Nun wird das Sozialpädriatische Institut am Klinikum Bremen-Mitte – vielen eher bekannt als Kinderzentrum Bremen – 40 Jahre alt. Es ist gewissermaßen selbst längst erwachsen geworden – und für viele Kinder und ihre Familien ist es aus Bremen nicht mehr wegzudenken.
„Ziel der Betreuung eines Kindes im Sozialpädiatrischen Institut ist das möglichst frühe Erkennen von Entwicklungsauffälligkeiten und Fähigkeiten der Kinder sowie eine Stärkung der Familie und eine Beratung des Umfeldes“, sagt der ärztliche Leiter Prof. Dr. Peter Borusiak. Dabei gehe es vor allem um Lebensqualität und Teilhabe. In langjähriger Teamarbeit hätten Ärzte, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Heilpädagogen, Psychologen, Musiktherapeuten und Sozialarbeiter eine kinderneurologische und sozialmedizinische Diagnostik, Behandlung und Entwicklungsbegleitung für Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten auf die Beine gestellt. Das Institut biete heute zudem Spezialsprechstunden für Kinder mit Epilepsien, Zerebralparesen oder Autismus an. Die Down-Syndrom-Ambulanz sei inzwischen eine der größten ihrer Art in ganz Deutschland. Eine weitere wichtige Aufgabe des Sozialpädiatrischen Instituts bestehe darin, sich an der gesellschaftlichen Aufgabe der Inklusion zu beteiligen. Dazu gehört die enge Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen, Gesundheitsamt, Kinderärzten und Frühförderstellen.
Passend zum 40-Jährigen Bestehen des Sozialpädiatrischen Instituts hat der Förderverein Kinderzentrum Bremen unter dem Vorsitz des ehemaligen Gesundheitssenators Dr. Hermann Schulte-Sasse eine komplette Neugestaltung des Eingangsbereiches im Gebäude an der Friedrich-Karl-Straße finanziert. In einer nur vierwöchigen Umbauphase entstand ein offener Anmeldebereich, der an einen Nordseestrand erinnert. Entworfen und umgesetzt hatte ihn das Architekturbüro GSP. Die Botschaft: Wer hier ankommt, soll sich auf Anhieb wohlfühlen, ganz egal aus welchem Grund er die Reise ins Kinderzentrum angetreten hat.