GeNo plant ambulantes Versorgungszentrum im Bremer Süden

Aufsichtsrat der Gesundheit Nord befasst sich mit Nachnutzung des heutigen Standortes Links der Weser

Am Standort des heutigen Klinikums Links der Weser soll künftig ein ambulantes Versorgungszentrum entstehen. Ein entsprechendes Konzept hat die Geschäftsführung der Gesundheit Nord heute dem Aufsichtsrat vorgestellt. Damit kann das Klinikum auch nach dem Auszug der stationären Bereiche optimal weitergenutzt werden. Zugleich kann die gesundheitliche Versorgung der Menschen im Stadtteil Obervieland und den angrenzenden Stadtteilen sichergestellt werden. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung mit der weiteren Ausarbeitung des Konzeptes beauftragt.

Im Juli dieses Jahres hatte der Aufsichtsrat beschlossen, die Gesundheit Nord zu restrukturieren und die stationäre Versorgung des Klinikums Links der Weser an das Klinikum Bremen-Mitte zu verlagern. Der Bremer Senat hatte diesen Beschluss im September bestätigt. Zugleich hatte der Aufsichtsrat die Geschäftsführung damit beauftragt, ein Nachnutzungskonzept zu erstellen, damit die gesundheitliche Versorgung der Menschen im Bremern Süden auch nach dem Auszug der stationären Bereiche des Klinikums gesichert ist. Dieses Konzept liegt nun vor. Es setzt auf einen konsequenten Ausbau der schon heute vorhandenen ambulanten Angebote. Aktuell befinden sich im Klinikum Links der Weser neben dem Klinikbetrieb mehrere externe Facharzt-Praxen sowie eine Apotheke. Während die zum Herzzentrum gehörenden Praxen Anfang 2028 an das Klinikum Bremen-Mitte ziehen werden, könnten die radiologische Praxis, die Praxis für Pränatalmedizin, die HNO-Praxis sowie die Apotheke auch weiterhin an Ort und Stelle bleiben und durch weitere Fachrichtungen ergänzt werden.

Dazu würde das Fachärztezentrum Hanse, eine hundertprozentige Tochter der Gesundheit Nord, einen Teil seines Angebotes an das Klinikum Links der Weser verlagern. Als Medizinisches Versorgungszentrum bietet das Fachärztezentrum Hanse ein breites medizinisches Spektrum an. Derzeit ist ein großer Teil des Fachärztezentrums im neuen Ärztehaus an der St.-Jürgen-Straße untergebracht. Die Praxis für Proktologie sowie die Augenheilkunde sollen künftig am Standort Klinikum Links der Weser zu Hause sein. Zudem plant die Gesundheit Nord, das Fachärztezentrum Hanse im Bereich der medizinischen Grundversorgung weiter auszubauen. Auch diese soll sich künftig am Klinikum Links der Weser befinden. Auf diese Weise würden die bereits vorhandenen Strukturen optimal mit dem Fachärztezentrum der Gesundheit Nord verzahnt.

Mit der Umsetzung dieses Konzeptes könnte das so genannte Haus 2, also das direkt an der Senator-Weßling-Straße gelegene Gebäude, medizinisch sinnvoll und effizient weitergenutzt werden. Der ambulante OP-Bereich, der heute schon im vorderen Gebäudeteil des Klinikums Links der Weser vorhanden ist, könnte optimal ausgelastet werden. Was mit den weiteren Gebäudeteilen und Flächen des heutigen Klinikums Links der Weser geschieht, ist noch nicht abschließend geklärt. „Mit dem Konzept für die medizinische Nachnutzung des Standortes Links der Weser zeigen wir eine wichtige Perspektive für die medizinische Versorgung der Menschen im Bremer Süden auf“, sagte Dr. Dorothea Dreizehnter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Gesundheit Nord. „Zugleich können wir den Ausbau unserer ambulanten Leistungen vorantreiben. In unserer Gesamtstrategie ist dies ein wichtiger Baustein.“ Damit diese Leistungen der Bevölkerung im Bremer Süden möglichst schnell zur Verfügung stehen, wird die Gesundheit Nord den Ausbau der ambulanten Leistungen schon in den nächsten Jahren – also bereits deutlich vor der Verlagerung der stationären Bereiche – vorantreiben.

Der Aufsichtsrat befasste sich in der heutigen Sitzung unter anderem auch mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Klinikverbundes. Die Gesundheit Nord verzeichnet weiterhin eine steigende Zahl von behandelten Patientinnen und Patienten: Sie lag in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres sowohl über der Zahl des Vorjahres als auch über der im Wirtschaftsplan vorgesehenen Zahl. Insgesamt lag die Zahl der stationären und ambulanten Fälle bis Ende Oktober mit knapp 200.000 Fällen um zwei Prozent über Vorjahr.

Dies führt dazu, dass auch die Prognose für das operative Ergebnis besser ausfällt als im Wirtschaftsplan vorgesehen. Geplant war, dass die Gesundheit Nord das Jahr 2023 mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von -18 Mio. Euro abschließt. Nach derzeitigem Stand wird der Klinikverbund dieses Minus auf -11 Mio. Euro verringern können. „Wir haben bereits in den letzten beiden Jahren deutliche Sanierungserfolge erzielt und setzen diesen Trend auch 2023 fort“, so Dr. Dorothea Dreizehnter.

Ab 2027 soll der Klinikverbund durch die Umsetzung der Maßnahmen im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Das komplette Restrukturierungskonzept soll bis 2032 umgesetzt sein. Wichtige Bausteine der Restrukturierung sind neben der Verlagerung der stationären Bereiche des Klinikums Links der Weser an das Klinikum Bremen-Mitte auch die Zentralisierung wichtiger Bereiche wie Speisenversorgung und Medizinprodukteaufbereitung. „Auf diese Weise werden wir unsere gesamten Strukturen effizienter gestalten, so dass die Versorgung auch in Zeiten des Fachkräftemangels sicher aufgestellt ist“, sagt Dr. Dorothea Dreizehnter. „Mit unserem Restrukturierungskonzept haben wir einen Weg eingeschlagen, der es uns ermöglicht, auch künftig eine hochwertige Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in der gesamten Metropolregion sicherzustellen. Zugleich führen wir den Klinikverbund in eine stabile wirtschaftliche Zukunft und sichern damit mehr als 7000 Arbeitsplätze in kommunaler Trägerschaft.“

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