Computerunterstützte Operationen für Krebspatienten, minimale Schnitte auch bei komplizierten Eingriffen: Der neue Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie am Klinikum Bremen-Mitte, Prof. Dr. Hüseyin Bektas, setzt im Operationssaal auf neueste Techniken. Der erfahrene Chirurg, der bisher in der medizinischen Hochschule Hannover operiert hat, hat jetzt die Leitung der Klinik übernommen und wird das medizinische Leistungsspektrum vor allem für Patienten mit Krebserkrankungen weiterentwickeln.
Bektas´ Schwerpunkt ist die große onkologische Chirurgie. Er bietet alle onkologischen Operationen im Bauchraum und der Speiseröhre an. Unter Fachleuten gilt er – nicht nur in Deutschland - als erfahrener Experte für die Leber, Gallenwegs- und Pankreaschirurgie. Sein Ziel in Bremen: „Wir entwickeln das Klinikum Bremen-Mitte zu dem Zentrum für Leber,- Gallenwegs und Pankreaschirurgie.“
Dabei setzt er auf neue Techniken: Bektas möchte möglichst viele Eingriffe im Bereich des Dick- und Mastdarmes, der Speiseröhre, aber auch an der Bauchspeicheldrüse und den Nebennieren minimalinvasiv durchführen. Das bedeutet, dass die gesamte Operation lediglich durch einen winzigen Schnitt erfolgt. „Das habe ich hier in Bremen bereits bei den ersten Eingriffen, die ich gemacht habe, umgesetzt.“ Bektas ist davon überzeugt, dass Patienten in Zukunft immer häufiger minimalinvasiv und computerunterstützt operiert werden - beispielsweise mit Hilfe des OP-Systems „Da Vinci“, das in der Urologie des Klinikums Bremen-Mitte schon seit einigen Jahren im Einsatz ist. Auch er wird den „Da Vinci“ künftig nutzen. „Der Patient wird der Gewinner dieser Entwicklung sein“, so Bektas. „Um unseren Patienten die bestmögliche Therapie anbieten zu können, müssen wir mit der Zeit gehen – ohne dabei das Bewährte das den Augen zu verlieren“.
Bektas löst Dr. Michaela Fuhlrott ab, die die Klinik bisher kommissarisch geleitet hatte und die der Chirurgie nun als leitende Oberärztin erhalten bleibt.
Mit seiner Klinik ist der 55-Jährige auch Teil des neuen Onkologischen Zentrums am Klinikum Bremen-Mitte. Auch das liegt ihm sehr am Herzen: „Ich bin ein Teamplayer und freue mich, dass Patientinnen und Patienten hier auf so hohem Niveau disziplinübergreifend geholfen wird “.
Disziplinübergreifend arbeitet Bektas übrigens auch in seiner Freizeit: Der in der Türkei geborene Chirurg unterstützt gemeinsam mit Mitstreitern aus Deutschland, den USA, der Schweiz und der Türkei die Ausbildung von Kindern aus bedürftigen kurdischen Familien. Bektas hat den Verein S.A.Z Kinderhilfswerk gegründet und leitet ihn. Gemeinsam mit einer Delegation von Medizinern war er außerdem 2014 im Irak, wo er Menschen in Flüchtlingscamps behandelte. „Wir können die Zukunft nur durch eine fundierte Bildung und Wissenschaft sichern“, ist er überzeugt. „Dazu möchte ich mit meinem Engagement einen kleinen Beitrag leisten.“