Das Herzzentrum am Klinikum Links der Weser hat eine neue Hotline für VAD-Patientinnen und Patienten eingerichtet. An 365 Tagen und 24 Stunden pro Tag ist eine Expertin oder ein Experte erreichbar. VAD steht dabei für Ventricular Assist Devices, also ein mechanisches Herzunterstützungssystem. Damit ist das Klinikum Links der Weser eines der wenigen Herzzentren in Deutschland, das Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener schwerer Herzschwäche und einer lebenserhaltenden VAD Therapie eine solche Hotline - Rund um die Uhr - anbietet.
„Wir sind sehr froh, dass wir im Klinikum Links der Weser modernste den Kreislauf unterstützende Minipumpen implantieren können. Diese „sogenannte Kunstherzen“ generieren einen kontinuierlichen Blutfluss und werden durch ein über die Haut ausgeleitetes Kabel mit Strom versorgt und gesteuert. Mit der neuen Hotline sind wir jetzt auch in der Vor- und Nachsorge optimal aufgestellt, um so den Bedürfnissen unserer Patienten aber auch unserer zuweisenden Kollegen gerecht zu werden“, sagt Prof. Dr. Jens Garbade, Chefarzt der Herzchirurgie am Klinikum Links der Weser.
Derzeit sind mehr als 40 Patientinnen und Patienten mit Herzunterstützungssystem am Herzzentrum Bremen in der ambulanten Betreuung. Steigende Implantationszahlen machen dabei das Klinikum Links der Weser zu einem der größten Kunstherzzentren in Deutschland. 2022 konnten bereits knapp 20 Implantationen durchgeführt werden. Um dieser rasanten Entwicklung gerecht zu werden, wurde in die Nachsorge unserer VAD Patienten investiert und ein eigener Bereich etabliert. Dazu zählen die Einrichtung einer VAD-Koordination, die Integration in ein multidisziplinäres Herz-Insuffizienz-Team und die 24h Erreichbarkeit für VAD-Patienten, Angehörige und Zuweiser.
Bei fortgeschrittener schwerer Pumpschwäche des Herzens, die sogenannte Herzinsuffizienz - eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland - können kleine Herzpumpen helfen, die Lebensqualität- und Prognose wesentlich zu verbessern. Wenn Medikamente nicht mehr ausreichen die Herzmuskelschwäche zu verbessern oder zu stabilisieren, kann eine Herzunterstützung eine Therapieoption sein. Die durch die Herzchirurgie implantierte Mini-Pumpe übernimmt einen wesentlichen Anteil der Herzleistung und dient dabei häufig zur Überbrückung der Wartezeit auf ein Spenderherz oder auch als Langzeitunterstützung. Im Einzelfall kann es auch zu einer Erholung der Herzfunktion kommen. Um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, ist es wichtig vor einer möglichen Kunstherzimplantation und im späteren Verlauf die Patientinnen und Patienten engmaschig zu betreuen. Das Herzzentrum Bremen am Klinikum Links der Weser verfügt über die modernsten Unterstützungs- und Monitorsysteme als integraler Bestandteil der konzernweiten Infrastruktur, sodass die optimale Versorgung während des stationären Aufenthalts, postoperativ und ambulant mit der neuen Hotline in der Vor- und Nachsorge angeboten werden kann.