Kinderchirurgen aus dem Klinikum Bremen-Mitte operieren künftig auch im Klinikum Links der Weser und im St. Joseph-Stift. Das ist ein Ergebnis des perinatologischen Netzwerks Bremen, das nach der Schließung der Geburtshilfe und der Neonatologie am Klinikum Bremen-Mitte ins Leben gerufen worden war. Der Runde Tisch hat es sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung von Schwangeren sowie Neu- und Frühgeborenen in Bremen neu zu strukturieren.
„Die Zusammenarbeit der Bremer Kliniken war sehr konstruktiv. Ich bin froh, dass wir nun eine gute Zwischenlösung für die Versorgung von Schwangeren sowie Früh- und Neugeborenen gefunden haben“, sagte die medizinische Geschäftsführerin der Gesundheit Nord, Jutta Dernedde. Auch der Geschäftsführer des St. Josef-Stift, Torsten Jarchow, bestätigt die gute Zusammenarbeit: „Die nun geschaffene Vernetzung der Bremer Geburtskliniken schafft vor allem eins: Klarheit für die Patientinnen. Ich freue mich, dass zum Wohle der werdenden Eltern alle an einem Strang ziehen.“
Kinder, die kurz nach der Geburt chirurgisch betreut werden müssen, können auch zukünftig in der Kinderchirurgie und der Kinderintensivstation des Klinikums Bremen-Mitte versorgt werden. Für den Fall, dass sehr kleine oder kranke Frühgeborene aus dem Klinikum Links der Weser oder dem St. Joseph-Stift noch nicht verlegt werden können, übernehmen bei Bedarf die Experten aus dem Klinikum Bremen-Mitte auch vor Ort die kinderchirurgische Versorgung. Außerdem wurden an jedem Krankenhaus feste Ansprechpartner benannt, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen, falls Patientinnen in andere Häuser verlegt werden müssen.
Bei der Versorgung von Frühgeborenen wird sich nichts ändern. Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1250 Gramm, die vor der 29. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen sind (Level I), werden weiterhin im Klinikum Links der Weser versorgt. Das Klinikum Bremen-Nord behandelt Frühgeborene ab 1250 Gramm und/oder nach der 29. Schwangerschaftswoche (Level II). In Bremerhaven übernimmt diese Aufgabe das Klinikum Reinkenheide. Das St. Joseph-Stift und das Diako kümmern sich in Bremen zusätzlich um Geburten ab der 32. bzw. 36. Schwangerschaftswoche. Trotz der Kooperation ist es nicht gänzlich auszuschließen, dass in Spitzenzeiten Hochrisikoschwangere auch in Kliniken außerhalb Bremens verlegt werden müssen. „Mittelfristig ist es daher unser Ziel, am Klinikum Bremen-Mitte die Geburtshilfe und auch die Neonatologie wiederzueröffnen“, so Dernedde weiter.