Nach den Keimfunden auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Klinikums Bremen-Mitte in der vergangenen Woche werden Hochrisikoschwangere in Bremen bis auf Weiteres vom Klinikum Links der Weser versorgt. Auf der betroffenen Station im Klinikum Bremen-Mitte ist am vergangenen Freitag zunächst ein Aufnahmestopp verhängt worden. Das bedeutet, dass hier keine Frühgeborenen mehr aufgenommen werden. Seit heute Abend liegen nun - früher als erwartet - erste Ergebnisse aus dem Labor in Bochum vor: Die Keime haben mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit den identischen Stamm wie die Keimbefunde aus dem vergangenen Jahr. Wie der Keim wieder auf die Station gelangen konnte, ist bisher völlig unklar. Nähere Erkenntnisse erhofft sich das Klinikum nun von den Ergebnissen der umfangreichen Umgebungsuntersuchungen und der Untersuchungen der Mitarbeiter.
Wie berichtet, sind in der vergangenen Woche bei drei Kindern auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Klinikums Bremen-Mitte bei einer Routineuntersuchung Keime entdeckt worden. Es handelt sich dabei um ESBL-Klebsiellen. Bereits am vergangenen Donnerstag sind auf der Station umfangreiche Untersuchungen durchgeführt worden. Die ersten Ergebnisse werden derzeit abgelesen und liegen in den nächsten Tagen vor. Die betroffenen Kinder wurden sofort isoliert, alle anderen Kinder auf der Station sind „kohortiert“, also zusammen gelegt worden, so dass sie keine Kontakte zu anderen Patienten haben. Am Freitag war ein Team des Robert-Koch-Institutes aus Berlin nach Bremen gekommen, um sich noch einmal vor Ort ein Bild zu machen. Inzwischen sind die Experten wieder abgereist. Am vergangenen Freitag ist zudem eine Untersuchung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit den Kinder Kontakt hatten, angelaufen. Bei diesem so genannten Personalscreening werden von knapp 50 Personen jeweils zwei Mal im Abstand von einigen Tagen zwei Abstriche genommen und auf Keime untersucht. Dieses Screening wird aller Voraussicht nach am kommenden Freitag abgeschlossen sein, so dass diese Ergebnisse Anfang nächster Woche vorliegen. Auch von den Frühgeborenen, die sich noch auf der Station befinden, sind weitere Abstriche genommen worden. Bisher sind alle anderen Kinder negativ getestet. Die drei betroffenen Kinder bleiben isoliert, auch das betreuende Personal wird streng von den übrigen Kindern getrennt. Der Zustand der drei betroffenen Kinder ist unverändert: Zwei der Kinder wiegen bereits über 2000 Gramm, ihnen geht es gesundheitlich gut. Bei dem dritten Kind handelt es sich um ein sehr kleines Frühgeborenes. Bisher ist keines der Kinder an dem Keim erkrankt.