Zu den großen Herausforderungen der Zukunft gehört für Krankenhäuser der Umgang mit dementen Patienten. Allein in Deutschland rechnen Experten bis 2050 mit einer Verdopplung der an Demenz erkrankten Patienten auf etwa 2,5 Millionen. Zwar tritt die Demenz fast immer als Begleiterkrankung auf, doch erfordert sie mitunter mehr Aufmerksamkeit und Hinwendung als die eigentliche Grunderkrankung. „Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet für demente Patienten sehr viel Stress. Sie sind mit fremden Menschen in einer ungewohnten Umgebung und auch ihr gewohnter Tagesablauf ändert sich völlig“, sagt Dr. Amit Choudhury, Chefarzt der Geriatrie am Klinikum Bremen-Nord.
Um dementen Patienten künftig den Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, sollen sich am Klinikum Bremen-Nord zusätzlich auch ehrenamtliche Demenzbegleiter um die betroffenen Patienten kümmern. „Nach dem Vorbild der Grünen Damen und Herren werden die Demenzbegleiter aber keine pflegerischen Aufgaben übernehmen“, erklärt Marita Poch, Klinikpflegeleitung in der Geriatrie am Klinikum Bremen-Nord. „Es geht eher darum, Zeit zu haben: Zeit zum Zuhören, Vorlesen oder Spazieren gehen. Den Ärzten und Pflegekräften fehlt dafür im Krankenhausalltag meistens die Zeit.“ Schon seit vielen Jahren arbeiten die Grünen Damen und Herren des Deutschen Evangelischen Frauenbunds (DEF) im Klinikum Bremen-Nord. In Zukunft werden sie auch den ehrenamtlichen Begleitdienst für demenzkranke Patienten koordinieren.
Bevor die Demenzbegleiter ihre Arbeit aufnehmen, durchlaufen sie ein Schulungsprogramm, das vom Leiter des Qualifizierungszentrum Christian Precht organisiert wird. In den Schulungen lernen sie mehr über das Krankheitsbild und den Umgang mit Demenzkranken. Auch während der Arbeit werden die Demenzbegleiter nicht allein gelassen. Bei einer Supervision können Probleme, die im Alltag auftauchen, besprochen werden.
Wer sich vorstellen kann, wenigstens einen Vor- oder Nachmittag in der Woche als Demenzbegleiter im Klinikum Bremen-Nord tätig zu sein, kann sich bei Heiko Ohmstedt melden, Telefon (0421)-66 49 95.