Sie dauert insgesamt rund zwei Jahre, umfasst mehr als 800 Theoriestunden und zusätzlich 30 Wochen praktische Ausbildung: Die Weiterbildung zur Hygienefachkraft ist aufwendig und anspruchsvoll. Im April 2013 hat der erste Kurs am Klinikum Bremen-Mitte mit der Ausbildung begonnen. Am vergangenen Donnerstag erhielten die ersten zehn Absolventen ihre Zertifikate. Das Klinikum Bremen-Mitte gehört damit zu den wenigen Einrichtungen in Norddeutschland, die die Weiterbildung zur Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention – wie es offiziell heißt – anbietet.
„Hygienefachkräfte werden deutschlandweit händeringend gesucht“, sagt Jörn Gattermann, Leiter der Fort- und Weiterbildung am Klinikum Bremen-Mitte. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese Weiterbildung nun auch selbst anbieten können.“ Die Spezialisierung des Pflegeberufs schreite immer weiter voran, die Aufgaben werden komplexer, so Gattermann weiter. „Gleichzeitig ist deutschlandweit auch im Bereich der Pflege ein Fachkräftemangel auszumachen. Indem wir selbst qualifizieren, wollen wir diesem Problem vorbeugen.“
Die Teilnehmer des ersten Kurses stammen nicht nur aus den vier GeNo-Kliniken, sondern auch aus anderen Bremer Krankenhäusern, aus Bremerhaven, Celle und Ahlen in Westfalen. Zu den Schulungsinhalten gehören Grundkenntnisse der Mikrobiologie und Infektiologie, das Erstellen und Bewerten von Hygieneplänen, die hygienischen Voraussetzungen von Baumaßnahmen und vieles mehr. Wer die Weiterbildung zur Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention machen möchte, muss die dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger abgeschlossen haben und zusätzlich drei Jahre Berufserfahrung nachweisen können. Neu im Weiterbildungsangebot am Klinikum Bremen-Mitte ist außerdem auch die Fachweiterbildung für pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie. Gemeinsam mit den 18 Absolventen der Weiterbildung für Leitungsaufgaben in der Pflege erhielten auch für diesen Bereich sieben Teilnehmer ihre Zertifikate.