Als Swaantje Bakenhus vor einigen Wochen ihre Idee in der Klasse vorstellte, ahnte sie noch nicht, auf wie viel Unterstützung sie damit stoßen würde. Der Lehrplan in der achten Klasse sieht jedes Jahr ein größeres Handwerksprojekt vor, und die 14-jährige Schülerin der Bremer Waldorfschule Touler Straße in der Gete wollte das gleichzeitig mit etwas Wohltätigem verbinden: Mützen stricken für Frühgeborene, für die passende Kleidung und kleinste Größen in normalen Läden oftmals nur schwer zu finden sind.
„Ich hatte anfangs gehofft, dass insgesamt vielleicht 50 Mützen zusammen kommen“, sagt Swaantje Bakenhus. Doch schnell zeichnete sich ab, dass ihre Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen werden würden. Am Ende des Projekts in dieser Woche sind genau 412 Mützen in allen möglichen Farben zusammengekommen – außerdem noch dutzende Söckchen. Diese wurden nun an das Klinikum Bremen-Nord übergeben.
Was zunächst im Kleinen anfing, wurde im Laufe der Wochen schnell zu einem immer größeren Projekt. Zunächst mussten zwei Muster entwickelt werden, zu den richtigen Maßen gab es Tipps aus dem Klinikteam, der Kopf von Puppe Ella diente als Model für die ersten Mützen. Swaantje entwarf Flyer, richtete sich eine eigene E-Mail-Adresse für ihr Projekt ein, über die sie alle Helferinnen und Helfer mit den wichtigsten Infos versorgen konnte. Und natürlich strickte sie auch selbst einige bunte Mützchen. Mit jedem Tag kamen mehr Helfer und Unterstützer dazu. Bekannte, Freunde, auch ganz fremde Menschen, die auf die Aktion aufmerksam geworden waren. Auch Swaantjes Oma und ihr Strickklub ließen sich nicht zweimal bitten und strickten fleißig mit.
„Viele Leute haben sich bedankt, dass sie durch die Idee mal wieder zum Stricken gekommen sind und ihre Zeit zuhause sinnvoll nutzen konnten“, sagt Swaantje Bakenhus. Und ein großes Dankeschön kam natürlich auch vom Klinikum, das nun für die nächsten zwei Jahre mit Mützen für die Frühgeborenen versorgt sein dürfte. „Die Mützen wärmen nicht nur die kleinen Frühchen-Köpfe, sie sind gerade auch für die Eltern eine bunte Ablenkung in einer Zeit, in der sie vor allem auf einen gesunden Lebensstart ihres Babys hoffen“, sagt Klinikpflegeleitung Michaela Feldmann. Die Freude bei den Eltern über die bunten Geschenke sei erfahrungsgemäß immer sehr groß, „denn die Mützen sind auch bunte Erinnerungsstücke an eine besondere Phase im Leben.“