Unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebensweise können Lebererkrankungen jeden treffen. Der 15. Deutsche Lebertag will daher mit dem Vorurteil aufräumen, Erkrankungen der Leber seien selbst verschuldete Krankheiten. Der Chefarzt der Medizinischen Klinik II, Prof. Dr. Johann Ockenga, erklärt in seinem Patientenseminar am 20. November die häufigsten Lebererkrankungen sowie deren Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Klinikum Bremen-Mitte im Konferenzraum ZOP direkt am Haupteingang.
Viele Lebererkrankungen, ob nun Virushepatitis, Fettleber oder Autoimmunerkrankungen, bleiben lange ohne spezifische Beschwerden. Die Dunkelziffer ist daher enorm hoch. Allein an chronischer Hepatitis B und Hepatitis C sind hierzulande etwa eine Million Menschen erkrankt – die meisten, ohne es zu wissen. Hinzu kommen Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem aus noch unerforschten Gründen beginnt, die eigenen Leberzellen anzugreifen. Auf dem Vormarsch sind auch Fettlebererkrankungen. Schätzungsweise jeder fünfte leidet unter Fetteinlagerungen der Leber. Bedrohlich werden Fettlebererkrankungen, die mit einer Leberentzündung einhergehen. Wie bei anderen chronischen Leberkrankheiten auch, kommt es durch die andauernde Entzündung zu einer Vernarbung der Leber. Wird dieser Prozess nicht gestoppt, drohen Spätfolgen wie Leberzirrhose oder auch Leberkrebs.
Der schleichende Krankheitsverlauf ist es, der Lebererkrankungen so tückisch macht. Ernste Beschwerden treten oft erst im späten Krankheitsverlauf auf. Umso wichtiger ist es, auf die eigene Lebergesundheit zu achten. Vermeidung von Übergewicht und zu viel Alkohol gehören ebenso dazu wie eine Kontrolle der Leberwerte durch den Hausarzt. Erhöhte Leberwerte sind oft das erste Anzeichen einer Lebererkrankung. Früh erkannt, sind die meisten Lebererkrankungen heute gut behandelbar.