„Was gibt es Neues?“ Ist der Informationstag zum Thema Parkinson betitelt, der am Samstag, 4. Juni von 9 bis 12:30 Uhr im Haus im Park am Klinikum Bremen-Ost stattfindet. Die Klinik für Neurologie möchte Betroffene, Angehörige und Interessierte über die neuesten Standards der Parkinson-Behandlung informieren, das neue Team vor-stellen und Fragen rund um die Erkrankung beantworten.
Zu den modernen etablierten Behandlungsmethoden gehört zum Beispiel die Pumpen-Therapie. Zwar sind Parkinsonsymptome oft mit Tablettengaben gut beherrschbar, aber bei einigen Patienten benötigt der Körper einen konstanteren Wirkstoffspiegel. Dann kann eine spezielle Pumpe, die den Körper stetig mit kleinen Mengen eines Medikamentes versorgt, so dass die Symptome besser unter Kontrolle bleiben, zum Einsatz kommen. Für die Pumpentherapie ist nur ein kleiner Eingriff notwendig. Es wird im Rahmen einer Magenspiegelung eine Sonde gelegt, die den Zugang für die Pumpe bildet. Im Alltag ist die Pumpe dann problemlos zu tragen. Den Eingriff und die Pumpeneinstellung werden im Klinikverbund Gesundheit Nord am Klinikum Bremen-Ost und am Klinikum Bremen-Nord angeboten.
Ein weiteres neues Verfahren, das am Klinikum Bremen-Ost in Kooperation mit der Universitätsklinik Oldenburg angeboten wird, ist die Tiefe Hirnstimulation, umgangssprachlich auch „Hirnschrittmacher“ genannt. Bei der Tiefen Hirnstimulation werden Elektroden in die zu beeinflussende Hirnregion eingesetzt und mit einem Impulsgeber verbunden, der unter die Haut implantiert wird. Die Elektroden liefern dauerhaft Reize, die zuvor festgelegte Hirnareale stimulieren. „Die Lebensqualität der Patienten kann sich damit erheblich verbessern“, sagt Dr. dr. Jens Schröder, Oberarzt in der Klinik für Neurologie am Klinikum Bremen-Ost, der dieses Verfahren am Informationstag vorstellen wird. Diese Behandlung sei auch schon früh eine Option, wenn andere Therapien nicht mehr den gewünschten Erfolg brächten. „Wir untersuchen die Patienten sehr gründlich, um zu sehen, wer sich für eine solche Therapie eignet“, so Schröder. Wann welche Therapie sinnvoll ist, wird am Klinikum Bremen-Ost genau geklärt. „Wir wollen unsere Patientinnen und Patienten hier umfassend informieren und in ihrer Krankheit gut begleiten.“
Ein weiteres wichtiges Symptom bei der Erkrankung sind zunehmend kognitive Störungen. „Davor haben die Patienten großen Respekt!“, so Klinikchef Prof. Thomas Duning. Er, sein Kollege Prof. Karsten Witt von der Universitätsklinik für Neurologie in Oldenburg und der Leiter der Neuropsychologie am Klinikum Bremen-Ost, Prof. Helmut Hildebrandt, werden daher in ihren Vorträgen auch auf Diagnosemöglichkeiten und Therapien von kognitiven Defiziten beim Parkinson eingehen.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.