Die Pumpe ist kaum größer als ein Gameboy und wiegt gerade mal ein halbes Kilo. Über einen kleinen Zugang am Bauch kann sie Patienten regelmäßig mit Dopamin versorgen – also genau mit dem Botenstoff, an denen es Parkinson-Patienten mangelt. Es ist eines der modernsten Therapieverfahren, die es aktuell in diesem Bereich gibt. Und es hilft dabei, einem Problem in der Parkinson-Therapie heute besser Herr zu werden. Denn die Pumpe sorgt dafür, dass der Dopamin-Spiegel im Körper konstant bleibt, es also zu keinen großen Schwankungen und damit schlecht kontrollierbaren Phasen kommt.
„Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto schwieriger ist es, sie zu kontrollieren“, sagt Prof. Dr. Per Odin, Leiter der Parkinsonambulanz des Klinikums Bremen-Nord. „Samt dem endoskopischen Eingriff und dem Anschluss der Pumpe können wir alles in einem Krankenhaus anbieten“, sagt Chefarzt Dr. Matthias von Mering. Das Verfahren stellen sie im Rahmen eines kleinen Parkinson-Symposiums für Patientinnen und Patienten am Mittwoch, den 7. Juni, von 15.30 bis 17.15 Uhr in der Stiftung Haus Kränholm vor. „Bis zu einem bestimmten Stadium ist die Krankheit über die Gabe von Tabletten gut beherrschbar“, sagt Prof. Odin. Jedoch benötige der Körper in späteren Krankheitsphasen – etwa ab dem fünften Krankheitsjahr – einen konstanteren Wirkstoffspiegel, um etwa das Zittern und die Unkontrollierbarkeit der Bewegungen einzudämmen. „Dafür ist das Prinzip eines Pumpensystems ideal“, sagt der Parkinson-Experte. Odin gilt als einer der international führenden Parkinson-Experten und ist einer von insgesamt fünf Experten, die bei der Patientenveranstaltung im Haus Kränholm einen Einblick in die neuesten Therapiemöglichkeiten und den Fortschritt in der Parkinson-Forschung geben. Auch Dr. Holger Honig (Bremerhaven), Prof. Dr. Alexander Storch (Rostock) und Dr. Carsten Petermann (Rotenburg) sind als Referenten geladen.
Anmeldungen für den Infonachmittag nimmt die Klinik per Mail unter der Adresse Melanie.Yilmaz-Fiek@klinikum-bremen-nord.de entgegen. Der Eintritt ist kostenlos. Mehr Infos gibt es auf der Seite der Neurologie unter www.gesundheitnord.de/kbn .
In der Gesundheit Nord gibt es insgesamt drei Neurologie-Kliniken – im Klinikum Bremen-Nord, im Klinikum Bremen-Ost und im Klinikum Bremen-Mitte. Vom Schlaganfall über Parkinson, Multiple Sklerose und Alzheimer bis hin zu selteneren Syndromen werden dort alle neurologischen Erkrankungen auf einem hohen Level behandelt.