Carmen López Herrero arbeitet als Oberärztin im Klinikum Bremen-Nord. Die Neurologin hat aber noch eine andere große Leidenschaft: Das Malen. „Ich versuche, einmal in der Woche zum Malen ins offene Atelier von Antonio Velasco Muñoz in der Neustadt zu gehen“, berichtet López Herrero. Muñoz malt an Erinnerungsbildern für eine an Demenz erkrankte Person. Und so entstand auch bei der Bremer Ärztin, die in Borgfeld lebt, der Gedanke: Wie gut können Erzählungen, Bilder aber auch Klänge, Geräusche und Musik die Erinnerungen wecken?
Ihre Kunstwerke mit Bremer Motiven versteigerte Carmen López Herrero nun im Klinikum Bremen-Nord, um ein Musiktherapie-Seminar für ihre Kolleginnen und Kollegen der Neurologie-Klinik zu ermöglichen. 4.000 Euro kamen allein durch die erfolgreichen Gebote zusammen. 1.000 Euro spendete zudem die Sparkasse Bremen, die jedes Jahr mit einem Millionenbetrag gesellschaftliches Engagement in Bremen fördert. Die beiden Schecks wurden nun symbolisch im Klinikum Bremen-Nord übergeben.
„Musik ist eine Universalsprache. Sie kann Erinnerungen und Gefühle wecken. So etwas kann kein Medikament leisten“, sagt Carmen López Herrero. Schlaganfall-Patienten zum Beispiel könnten oft nur noch wenige Umweltreize wahrnehmen, dazu zählten Klänge und Töne. Auch Langzeit-Komapatienten reagierten auf Musik mit einer Veränderung der Atem- und Herzfrequenz oder mit längeren Phasen des Augenöffnens. Akustische Reize könnten auch helfen, dass sich bestimmte Hirnbereich leichter reorganisierten. Diese Möglichkeiten sollen durch das angestrebte Musiktherapie-Seminar vertieft werden. „Mit der erfolgreichen Auktion der Kunstwerke haben wir dafür nun eine tolle Basis gelegt“, sagt Carmen López Herrero.