Inkontinenz gehört nach wie vor zu den Tabuthemen. Dabei sind Störungen des Darm- und Blasenschließmuskels weit verbreitet. Allein in Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen an Stuhlinkontinenz. Aus Angst, die nächste Toilette nicht mehr rechtzeitig zu erreichen, scheuen sich viele Menschen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Am Klinikum Bremen-Ost gibt es eine neue Behandlungsmöglichkeit, die Erfolg verspricht, wenn alle konservativen Maßnahmen erfolglos verlaufen sind. Der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie und Leiter des Zentrums für Minimalinvasive Chirurgie, Prof. Dr. Thomas Carus, stellt in einer Informationsveranstaltung die Methode der so genannten sacralen Nervenstimulation vor. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 13. September, von 18.30 bis 20 Uhr im Konferenzraum 1 des Klinikums Bremen-Ost statt.
Bei dem Eingriff wird den Patienten eine Art Schrittmacher implantiert, mit dessen Hilfe die Nerven im Bereich des Steißbeins stimuliert werden. Die natürliche Funktion von Blase und Darm kann wiederhergestellt werden. Der gesamte Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt und erfordert nur kleine Hautschnitte. Bereits nach wenigen Tagen kann der Patient das Krankenhaus wieder verlassen. Die Gründe für Inkontinenz können vielfältig sein. Neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Multiple Sklerose oder diabetische Neuropathie können ebenso Inkontinenz hervorrufen wie ein Bandscheibenvorfall, Schlaganfall oder Parkinson.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.