Dr. Lutz-Peter Graf leitet seit diesem Jahr die Radiologie am Standort Bremen-Nord. Der Schwerpunkt des Radiologen ist die Interventionelle Radiologie. Inwie-fern diese konkret Patienten helfen kann und wie der Radiologe mit den Fachkli-niken in Bremen-Nord zusammen arbeitet, macht ein Fall aus der Gefäßchirurgie deutlich.
An den Beginn ihrer Zusammenarbeit erinnert sich Prof. Dr. Heiner Wenk, Chef-arzt der Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie in Bremen-Nord, als wäre es eben gewesen: „Wir hatten eine schwer gefäßkranke Patientin mit beid-seitig voroperierten Schlagadern. Sie kam zu uns wegen einer Gefäßeinengung am Aortenbogen.“ Heikel, auch für den erfahrenen Gefäßchirurgen.
Die – im wahrsten Wortsinn - rettende Idee hatte Dr. Lutz-Peter Graf. Über die Armarterie und Halsschlagader katheterten die beiden Ärzte den Aortenbogen im thoraktalen Brustbereich - erfolgreich. „Einen riesigen offenen Eingriff ersparten wir dieser Frau“, sagt Heiner Wenk mit anerkennendem Blick zu seinem Kollegen.
Regelmäßig besprechen die beiden Mediziner Röntgenbilder und Angiografie-Aufnahmen. „Behandlung, Operation, das weitere Vorgehen – in der Gefäßchirur-gie ist Teamarbeit gefragt“, sagt Heiner Wenk. Entsprechend beschließen sie mitunter zusammen, was mit Patienten passiert. Einmal wöchentlich findet zudem das traditionelle Gefäßkolloquium statt, an dem sie beide teilnehmen.
Dr. Graf ist als interventioneller Radiologe von der DeGIR, der Deutschen Gesell-schaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie, zertifiziert. Damit übernimmt er eine Sonderstellung in der GeNo. Bei brisanten Patientenfäl-len kann er vor allem in der Neurologie, Angiologie und der Gefäßchirurgie unter-stützen. „Qualität und gute Behandlungsergebnisse erzielt man nur gemeinsam – alleine können das die Fachbereiche gar nicht“, sagt Graf. Ob verdächtige Diag-nosen – ein hochwertiges CTG ist häufig unabdingbar. Stentprothesen müssten passgenau sein, dies gelingt dank der bildgebenden Diagnostik, so Wenk.
Im Klinikum Bremen-Nord wendet der Radiologie-Standortleiter auch TACE – kurz für transarterielle Chemoembolisation - an, eine minimal-invasive Methode aus der Radiologie, um Tumore auszutrocknen. Die Zusammenarbeit hilft bei dieser Therapie vor allem den Patienten der Innere Medizin.