Am 21. September ist Deutscher Lungentag. Zu diesem Anlass appelliert der Bremer Lungenmediziner Prof. Dieter Ukena an die Bevölkerung, die Möglichkeiten der Früherkennung von Lungenkrebs stärker zu nutzen. „Je frühzeitiger ein Tumor erkannt wird, desto besser stehen die Chancen für den Patienten und sein weiteres Leben“, sagt der Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin am Lungenzentrum des Klinikums Bremen-Ost.
Viele Patienten allerdings würden die Anzeichen für eine Erkrankung nicht ernst nehmen und einen Besuch beim Arzt zu lange hinauszögern. „Vor allem Raucher und Menschen, in deren Umfeld geraucht wird, sollten besonders aufmerksam auf Krankheitssymptome achten.“
Lungenkrebs ist die in Deutschland am häufigsten zum Tode führende Krebserkrankung. Rund 34000 Männer und 15000 Frauen erkranken jedes Jahr an Lungenkrebs. Heimtückisch sind die oft erst späten und unspezifischen Krankheitssymptome wie ein hartnäckiger und anhaltender Husten, schleichender und ungewollte Gewichtsverlust, Brust- und Schulterschmerzen, Belastungsluftnot und allgemeine Abgeschlagenheit.
Hauptursache für einen bösartigen Lungentumor ist das Rauchen. Wer selbst Nichtraucher ist, aber zu Hause oder am Arbeitsplatz ständig Zigarettenqualm einatmen muss, ist ebenfalls einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt. Das gilt ganz besonders für Kinder. Erfreulicherweise sei es mittlerweile immer weniger üblich, in geschlossenen Räumen zu rauchen, so Ukena. „Das hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Allerdings gibt es leider immer noch Menschen, die zu Hause rauchen und ihre Familie dem Rauch aussetzen. Wer Kinder hat, sollte sich überlegen, was er ihnen damit zumutet.“ Die beste Vorbeugung sei immer noch das Nichtrauchen. Aber auch wer geraucht habe, könne die gefährliche Entwicklung aufhalten, so der Chefarzt. „Das Krebsrisiko sinkt nach dem Ausstieg immer weiter. Es lohnt sich also auch nach vielen Jahren noch, das Rauchen aufzugeben – auch wenn es schwer fällt.“
Im Lungenzentrum am Klinikum Bremen-Ost werden jährlich rund 500 neuerkrankte Patienten mit Lungenkrebs behandelt. Das Zentrum ist 2009 als eines der
ersten in Deutschland von der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. zertifiziert und 2012 erfolgreich rezertifiziert worden. Jeder an Lungenkrebs erkrankte Patient wird nach internationalen anerkannten Behandlungsleitlinien behandelt und, sofern er es möchte, psychologisch betreut.